27 junge Christen empfingen in der Stadtpfarrkirche St. Marien das Sakrament der Firmung durch Bischof Dr. Stefan Oster, der eigens für dieses Ereignis nach Simbach gekommen war. Feierlich zogen die Firmlinge zunächst zusammen mit ihren Paten und dem Firmspender sowie begleitet von Stadtpfarrer Dekan Joachim Steinfeld und Pater Biju Varghese in die Pfarrkirche ein, wo sie zu Beginn des Festgottesdienstes von der Vorsitzenden des Gesamtpfarrgemeinderates Claudia Pagler, begrüßt wurden:
„Alle, die heute hier beisammen sind, wollen euch, liebe Firmlinge, im Glauben bestärken, denn Glauben macht Freude.”
Sie dankte auch dem Bischof: “Es freut uns sehr, dass Sie, lieber Herr Bischof Oster, heute bei uns das Sakrament der Firmung spenden. Die Firmlinge haben sich bestens auf dieses Ereignis vorbereitet.“
Auch Dekan Joachim Steinfeld begrüßte alle Firmlinge, ihre Paten und ganz besonders Bischof Stefan Oster, dem er herzlich dafür dankte, dass er nach Simbach gekommen war.
Nach der Lesung und nach dem Evangelium, das von Pater Biju vorgetragen wurde, ging der Bischof in seiner Predigt, die er in seiner den Menschen sehr zugewandten Art mitten unter den Firmlingen hielt, auf die Beziehung zwischen jungen Menschen und ihrer Umgebung ein. Er stellte dabei fest, dass man sich zuweilen mit anderen vergleiche, um zu erkennen, welchen Stellenwert in der Gesellschaft man einnehme.
„Die Familie Gottes trägt uns und ist stets für uns da ohne Vergleiche und Wertungen.”
“Das kann einerseits zur Freude, andererseits aber auch zu Enttäuschungen führen. Doch in der großen Familie Gottes ist das nicht nötig”, so Bischof Oster, “denn die Familie Gottes trägt uns und ist stets für uns da ohne Vergleiche und Wertungen. Du kannst durch diese Welt gehen und sicher sein, dass du einen Vater hast, der dich leitet und zu dem du wirklich ‚Vater’ sagen kannst. Und die Firmung heute soll euch darin bestärken, dass ihr gerne ‚Vater’ zu eurem Gott sagen könnt.” Bischof Oster bezog sich dabei auf das aramäische Wort “Abba”, was so viel bedeutet wie “Vater”.
Und weiter sagte der Bischof: “Was euch heute im Sakrament der Firmung geschenkt wird, braucht aber auch Beziehungspflege beispielsweise durch das tägliche Gebet mit eurem Dank für das, was gut war, oder auch durch das Bitten um Verzeihung. Wenn ihr das immer wieder macht, bekommt ihr das Gespür dafür, dass Gott als Vater wirklich bei euch ist. Seid auch gut zu den anderen um des Gut-Seins willen und nicht, um Dank bekommen zu wollen.”
Die Firmlinge erklärten dann, für den Empfang der heiligen Firmung bereit zu sein. Die Paten ihrerseits sicherten zu, den Patenkindern zur Seite zu stehen und sie durch das Leben zu begleiten.
In freundschaftlicher Art wandte sich der Bischof bei der Firmspendung allen Firmlingen und ihren Paten einzeln zu und wechselte viele persönliche Worte mit ihnen. Sehr oft war auch ein fröhliches Zwiegespräch zu hören — ein Beispiel für die entspannte Stimmung, die der Bischof bestens zu vermitteln verstand. Stets hatte er auch eine heitere Anmerkung parat, so dass trotz einer kleinen Anspannung immer auch ein Lächeln auf den jungen Gesichtern zu erkennen war. Bischof Oster zeigte sich als exzellenter Menschenkenner und Beobachter, denn er ging sehr persönlich auf jeden einzelnen der jungen Menschen ein.
Dann trugen die Firmlinge die Fürbitten vor, empfingen zusammen auch mit ihren Paten und vielen Gläubigen die heilige Kommunion und erhielten Erinnerungsbänder. Abschließend dankten die Firmlinge ihrem Bischof herzlich für die Spendung des Sakraments.
Dekan Joachim Steinfeld richtete vor dem Schluss-Segen durch den Bischof noch einen herzlichen Dank an alle, die ihren Beitrag zu dieser festliche Firmfeier beigetragen hatten: an Regionalkantor Christian Debald, an Monika Leitl und den Kirchenchor für die hervorragende musikalische Begleitung des Festgottesdienstes sowie allen fleißigen Händen, die bei der Vorbereitung geholfen hatten. Den Abschluss bildete das von Christian Debald an der Orgel intonierte Lied “Großer Gott, wir loben dich”.
Nach dem Gottesdienst folgte noch ein gemeinsamer Empfang im Pfarrheim, der von den Firmlingen und ihren Familien gerne genutzt wurde, um mit ihrem Firmspender noch manche Gedanken in lockerer Atmosphäre auszutauschen.
Artikel: Wolfgang Hascher