Der „Ausschuss für Schöpfung und Umwelt“ im Pfarrverband Simbach, die Evangelische Kirchengemeinde, der „Umweltstammtisch Simbach“, der Stadtverein Simbach, die Initiative „Eine Welt“ sowie der „Weltladen“ aus Braunau veranstalteten unlängst von Simbacher und von Braunauer Seite her einen Lichtergang hin zum nördlichen Innufer, um in Andacht und gemeinsamem Gebet auf die Probleme hinzuweisen, die die aktuelle Klimakrise für die Menschen auf der ganzen Welt mit sich bringt.
Von Seiten der Stadt Simbach nahm auch 3. Bürgermeisterin Christa Kick an diesem Andachtsgang teil, und auch der evangelische Pfarrer Christian Muschler begleitete die Gruppe.
„Der Mensch zeigt wenig Respekt für diese Erde, auf der wir doch alle gemeinsam leben wollen, und wir verspielen das Gute, das Gott uns in die Hände gelegt hat.”
Pfarrer Joachim Steinfeld eröffnete am Kirchenplatz mit folgenden Worten die Zusammenkunft: „Die Hitzewellen dieses Sommers in ganz Europa, dazu die verheerenden Waldbrände haben uns alle gezeigt, dass sich auf dieser Welt durch menschlichen Einfluss das Klima zu unser aller Ungunsten bereits verändert hat. Der Mensch zeigt wenig Respekt für diese Erde, auf der wir doch alle gemeinsam leben wollen, und wir verspielen das Gute, das Gott uns in die Hände gelegt hat. Wir wollen nun zum Umdenken aufrufen, hier und auch global, und auf den Zusammenhang zwischen ökologischer und daraus folgend auch der sozialen Krise hinzuweisen. Wir alle sollten vielmehr ganzheitlich und schützend der Umwelt gegenüber in unserem Verhalten sein. Denn das, was wir der Erde antun, wirkt schließlich auf uns wieder zurück.“
Rund 60 Teilnehmer machten sich anschließend vom Kirchenplatz aus mit Kerzen in den Händen auf den Weg hin in die Au zum Innufer, wo – von Kerzenlicht umrahmt – ein von innen heraus erleuchteter Globus die globale Problematik verdeutlichte. Auch von Braunauer Seite hatten sich zahlreiche nachdenkliche Menschen dazu versammelt, so dass sich insgesamt rund 80 Teilnehmer zur meditativen Andacht am Innufer eingefunden hatten. Der evangelische Pfarrer Christian Muschler begrüßte alle Anwesenden und führte in wesentliche Texte aus der Erd-Charta und aus der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus ein.
Die Texte zeigten auf, dass die Menschheit an einem kritischen Punkt der Erdgeschichte stehe, dass viele Parameter der planetaren Belastbarkeit bereits überschritten seien, dass die vorherrschenden Muster von Produktion und Konsum für Verwüstungen der Umwelt, Raubbau an Ressourcen und an dem Artensterben verantwortlich seien und dass die daraus resultierende Klimakrise ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen sei. „Die schlimmsten Auswirkungen werden wahrscheinlich den nächsten Jahrzehnten auf die Menschheit zukommen“, so einer der Texte, „doch leider herrscht jedoch eine allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber diesen Tragödien. Die Menschheit hat die Wahl: Entweder eine globale Partnerschaft zu bilden, um für die Erde und füreinander zu sorgen, oder zu riskieren, dass die Vielfalt des Lebens auf der Erde extrem leidet oder zu Grunde geht. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen füreinander, für die größere Gemeinschaft allen Lebens und für zukünftige Generationen.“
Die Texte wurden gelesen von Alfred Hainthaler, Claudia Seegert-Würflingsdobler, Erich Mitterer, Bürgermeisterin Christa Kick sowie von Traudi Krenn und Johann Außerhuber aus Braunau. Abschließend verabschiedeten mit einem großen Dank Alfred Hainthaler und Pfarrer Jan Lange aus Braunau alle Teilnehmer. Bei meditativer Musik konnte man dann noch die nächtliche Ruhe am Inn, das Licht, das Wasser und die Stimmung des Sommer-Abends auf sich wirken lassen. Vor allem viele der jugendlichen Teilnehmer zeigten sich sehr beeindruckt von dieser ökumenischen Zusammenkunft und erwarten – so wie ebenfalls alle anderen Teilnehmer – eine weitere Veranstaltung dieser Art, nicht zuletzt um noch mehr Menschen von der Notwendigkeit gemeinsamen Handelns gegen die drohende Klima-Katastrophe zu überzeugen.
Artikel: Wolfgang Hascher