Lichtergang als Zeichen für das Klima

Martin Eibelsgruber am 18.09.2023

2023 09 16 Klimaaktion

Lichtergang zum Inn als Mahnung und Aufforderung zum Handeln gegen die drohende Klimakatastrophe

Der Aus­schuss für Schöp­fung und Umwelt“ im Pfarr­ver­band Sim­bach, die Evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­de, der Umwelt­stamm­tisch Sim­bach“, der Stadt­ver­ein Sim­bach, die Initia­ti­ve Eine Welt“ sowie der Welt­la­den“ aus Brau­nau ver­an­stal­te­ten unlängst von Sim­ba­cher und von Brau­nau­er Sei­te her einen Lich­ter­gang hin zum nörd­li­chen Inn­ufer, um in Andacht und gemein­sa­mem Gebet auf die Pro­ble­me hin­zu­wei­sen, die die aktu­el­le Kli­ma­kri­se für die Men­schen auf der gan­zen Welt mit sich bringt.

Von Sei­ten der Stadt Sim­bach nahm auch 3. Bür­ger­meis­te­rin Chris­ta Kick an die­sem Andachts­gang teil, und auch der evan­ge­li­sche Pfar­rer Chris­ti­an Musch­ler beglei­te­te die Gruppe.

Der Mensch zeigt wenig Respekt für die­se Erde, auf der wir doch alle gemein­sam leben wol­len, und wir ver­spie­len das Gute, das Gott uns in die Hän­de gelegt hat.”

Pfarrer Joachim Steinfeld

Pfar­rer Joa­chim Stein­feld eröff­ne­te am Kir­chen­platz mit fol­gen­den Wor­ten die Zusam­men­kunft: Die Hit­ze­wel­len die­ses Som­mers in ganz Euro­pa, dazu die ver­hee­ren­den Wald­brän­de haben uns alle gezeigt, dass sich auf die­ser Welt durch mensch­li­chen Ein­fluss das Kli­ma zu unser aller Unguns­ten bereits ver­än­dert hat. Der Mensch zeigt wenig Respekt für die­se Erde, auf der wir doch alle gemein­sam leben wol­len, und wir ver­spie­len das Gute, das Gott uns in die Hän­de gelegt hat. Wir wol­len nun zum Umden­ken auf­ru­fen, hier und auch glo­bal, und auf den Zusam­men­hang zwi­schen öko­lo­gi­scher und dar­aus fol­gend auch der sozia­len Kri­se hin­zu­wei­sen. Wir alle soll­ten viel­mehr ganz­heit­lich und schüt­zend der Umwelt gegen­über in unse­rem Ver­hal­ten sein. Denn das, was wir der Erde antun, wirkt schließ­lich auf uns wie­der zurück.“

Rund 60 Teil­neh­mer mach­ten sich anschlie­ßend vom Kir­chen­platz aus mit Ker­zen in den Hän­den auf den Weg hin in die Au zum Inn­ufer, wo – von Ker­zen­licht umrahmt – ein von innen her­aus erleuch­te­ter Glo­bus die glo­ba­le Pro­ble­ma­tik ver­deut­lich­te. Auch von Brau­nau­er Sei­te hat­ten sich zahl­rei­che nach­denk­li­che Men­schen dazu ver­sam­melt, so dass sich ins­ge­samt rund 80 Teil­neh­mer zur medi­ta­ti­ven Andacht am Inn­ufer ein­ge­fun­den hat­ten. Der evan­ge­li­sche Pfar­rer Chris­ti­an Musch­ler begrüß­te alle Anwe­sen­den und führ­te in wesent­li­che Tex­te aus der Erd-Char­ta und aus der Enzy­kli­ka Lau­da­to Si“ von Papst Fran­zis­kus ein. 

Die Tex­te zeig­ten auf, dass die Mensch­heit an einem kri­ti­schen Punkt der Erd­ge­schich­te ste­he, dass vie­le Para­me­ter der pla­ne­ta­ren Belast­bar­keit bereits über­schrit­ten sei­en, dass die vor­herr­schen­den Mus­ter von Pro­duk­ti­on und Kon­sum für Ver­wüs­tun­gen der Umwelt, Raub­bau an Res­sour­cen und an dem Arten­ster­ben ver­ant­wort­lich sei­en und dass die dar­aus resul­tie­ren­de Kli­ma­kri­se ein glo­ba­les Pro­blem mit schwer­wie­gen­den Umwelt-Aspek­ten und erns­ten sozia­len, wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Dimen­sio­nen sei. Die schlimms­ten Aus­wir­kun­gen wer­den wahr­schein­lich den nächs­ten Jahr­zehn­ten auf die Mensch­heit zukom­men“, so einer der Tex­te, doch lei­der herrscht jedoch eine all­ge­mei­ne Gleich­gül­tig­keit gegen­über die­sen Tra­gö­di­en. Die Mensch­heit hat die Wahl: Ent­we­der eine glo­ba­le Part­ner­schaft zu bil­den, um für die Erde und für­ein­an­der zu sor­gen, oder zu ris­kie­ren, dass die Viel­falt des Lebens auf der Erde extrem lei­det oder zu Grun­de geht. Wir alle müs­sen Ver­ant­wor­tung über­neh­men für­ein­an­der, für die grö­ße­re Gemein­schaft allen Lebens und für zukünf­ti­ge Generationen.“ 

Die Tex­te wur­den gele­sen von Alfred Hain­th­a­ler, Clau­dia See­gert-Würf­lings­do­bler, Erich Mit­te­rer, Bür­ger­meis­te­rin Chris­ta Kick sowie von Trau­di Krenn und Johann Außer­hu­ber aus Brau­nau. Abschlie­ßend ver­ab­schie­de­ten mit einem gro­ßen Dank Alfred Hain­th­a­ler und Pfar­rer Jan Lan­ge aus Brau­nau alle Teil­neh­mer. Bei medi­ta­ti­ver Musik konn­te man dann noch die nächt­li­che Ruhe am Inn, das Licht, das Was­ser und die Stim­mung des Som­mer-Abends auf sich wir­ken las­sen. Vor allem vie­le der jugend­li­chen Teil­neh­mer zeig­ten sich sehr beein­druckt von die­ser öku­me­ni­schen Zusam­men­kunft und erwar­ten – so wie eben­falls alle ande­ren Teil­neh­mer – eine wei­te­re Ver­an­stal­tung die­ser Art, nicht zuletzt um noch mehr Men­schen von der Not­wen­dig­keit gemein­sa­men Han­delns gegen die dro­hen­de Kli­ma-Kata­stro­phe zu überzeugen.

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Pfarrer Joachim Steinfeld (Mitte) bei der Begrüßung der Teilnehmer am Lichtergang: „Wir alle sollten ganzheitlich und schützend der Umwelt gegenüber in unserem Verhalten sein. Denn das, was wir der Erde antun, wirkt schließlich auf uns wieder zurück.“
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Ein von innen heraus beleuchteter Globus am Innufer verdeutlichte die globale Dimension der negativen Auswirkungen des Klimawandels.

Arti­kel: Wolf­gang Hascher

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