Weihnachtlicher Nachklang
In den Kirchen des Pfarrverbandes begingen die Gläubigen heuer wieder das Lichtmessfest unter Einhaltung der geltenden Corona-Richtlinien in traditioneller Weise mit Gottesdiensten. Gleichzeitig konnten die Gläubigen am Schluss der jeweiligen Messfeiern den Blasius-Segen empfangen, ebenso wurden die Kommunion-Kerzen an die diesjährigen Erstkommunion-Kinder mit vielen guten Wünschen ausgegeben.
In den einzelnen Gottesdiensten wurde auch der Hintergrund des Lichtmess-Festes erläutert, beispielsweise durch Kaplan Magnus Pöschl:
“Weihnachten ist schon lange her: 40 Tage. Und trotzdem feiern wir Anfang Februar ein weihnachtliches Fest, nämlich ‘Darstellung des Herrn’ oder ‘Maria Lichtmess’. Dieses Fest geht zurück auf die Kindheitsgeschichten Jesu. 40 Tage nach seiner Geburt brachten Maria und Josef ihn in die Hauptstadt Jerusalem zum Tempel. Denn wie in allen Religionen gab es auch im Judentum verschiedene Bräuche und Vorschriften. Eine Vorschrift besagt, dass Eltern ihr 40 Tage altes Baby in den Tempel vor Gott ‘darstellen’ mussten, das heißt, ihm zeigen mussten und Gott eine Opfergabe schenken sollten. In der Kindheitsgeschichte Jesu steht auch, dass zwei alte Menschen, Simeon und Hanna, Jesus begegnet sind. In Jesus erkannten sie damals den Retter, den Gott versprochen hatte. Simeon nennt Jesus deshalb voll Freude ‘Licht für die Welt’. Darauf geht der Brauch zurück, dass an Lichtmess die Kerzen für die Kirche gesegnet werden.”
An die Eltern und Großeltern gewandt meinte Kaplan Magnus Pöschl: “Wenn Sie schon einmal nachts im Wald spazieren gewesen sind, haben Sie bestimmt die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, ein Licht dabei zu haben. Sie als Eltern oder Großeltern können nun den Kindern eine große Hilfe sein, ihnen auch ein Licht auf ihrem Lebensweg mitgeben, nämlich das Glaubenslicht. Das Licht Jesu muss aber immer leuchten, und so bitte ich Sie alle, das wertvolle Gut dieses Lichts an ihre Kinder weiterzugeben und es zu erhalten.”
In Wittibreut sagte Religionslehrerin Petra Hainthaler: “Wir spüren nachts, wie wichtig das Licht doch ist. Ihr wisst alle, dass die Nacht nicht nur eine bestimmte Tageszeit ist, sie ist auch Symbol für manche Zeit in unserem Leben, wenn wir nämlich krank oder traurig sind oder einen Schicksalsschlag erleiden. Dann sind wir auf der Suche nach einem Retter. Und wie Simeon damals Jesus als diesen Retter erkannt hat, so sehen wir auch in Gott unseren Retter.”
Auftakt für die Erstkommunionvorbereitung
In den Pfarreien fanden vor den jeweiligen Gottesdiensten kleine Lichter-Prozessionen statt. An die Erstkommunionkinder gewandt hieß es dabei auch: “Ihr beginnt heute feierlich euren Weg der Erstkommunion-Vorbereitung. Ihr steht damit auch am Anfang eines Weges, an dem Jesus immer bei euch ist.” Zum Schluss der jeweiligen feierlichen Gottesdienste wurden den diesjährigen Kommunionkindern auch ihre Kommunionkerzen überreicht.
Am Tisch des Herrn stehen heuer in Dreifaltigkeit 17 Kinder, in St. Marien 11, in Eggstetten sind es 3, in Erlach 4, in Ulbering 9 und in Wittibreut sind es drei Kinder, die heuer die erste Kommunion empfangen. In Kirchberg gibt es heuer keine Kommunionkinder.
Blasiussegen - Bitte um Gesundheit
Am Schluss der Liturgiefeiern erhielten alle Kirchenbesucher und natürlich auch die Erstkommunion-Kinder den Blasius-Segen mit den beiden gekreuzten Kerzen und diesen oder ähnlichen Worten:
„Der gute Gott bewahre dich vor allem, was dir schadet, vor Halskrankheiten und allem Bösen. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius.”
Vorher wurde auch jeweils kurz der Hintergrund dieses Brauches erläutert: “Am 3. Februar ist der Gedenktag des heiligen Blasius. Er war im vierten Jahrhundert Bischof von Sebaste in Armenien. Er stand fest zu seinem Glauben, obwohl er dafür in das Gefängnis musste. Die Legende berichtet, Blasius habe dort einen Buben, der eine Fischgeräte verschluckt hatte und dem der Erstreckung TErstickungstod drohte, durch sein Gebet geheilt. Deswegen bitten wir ihn heute noch darum, für uns zu beten, damit wir keine Probleme mit der Lunge oder den Atemwegen bekommen. Gerade in der Zeit des Corona-Virus ist uns allen dies ein großes Anliegen.”
Text oben: Wolfgang Hascher
Blasisussegenskarte für Großeltern und Familien
Der Ausschuss Ehe und Familie des Pfarrverbandes Simbach am Inn hatte „Blasiussegens-Karten“ mit Gebeten und kleinen gekreuzten Blasiuskerzen zum Mitnehmen vorbereitet. Die Karten sollen eine Anregung sein, selber Segenswünsche weiterzugeben, Großeltern an Enkel, Eltern an Kinder oder wer auch immer gerade besonders Segen braucht.
Insbesondere Großeltern waren eingeladen, eine solche Karte für ihre Enkel mitzunehmen nach dem Gottesdienst.
Dabei war auch ein Link zu diesem Segenvideo: