Im Jahre 2016 kam in der Wittibreuter Kirche eine Neufassung der von Pfarrer Max Pinzl komponierten „Baum-Messe“ zur Aufführung, in deren Texten vom aufrichtigen und geradlinigen Leben in der Hinwendung zu Gott die Rede ist – eben aufrecht wie ein Baum. Der Name dieser „Baum-Messe“ ist für Max Pinzl seit jeher aber auch für ihn selbst ein unerschütterliches Programm – und so steht der Geistliche auch jetzt bei bester Gesundheit zu seinem 80. Geburtstag mitten im Leben – geradlinig, aufrecht und als nimmermüder Seelsorger immer noch in vielen Gottesdiensten unzähligen Gläubigen präsent – ob im Raum Kirchdorf oder im Pfarrverband Simbach, wo er die aktiven Geistlichen als Ruhestands-Pfarrer unterstützt. Und wohl jeder Kirchenbesucher kennt seine fehlerfreie Gesangs- und seine unverwechselbar kräftige und jeden Kirchenraum leicht ausfüllende Predigt-Stimme, mit der er die Glaubens-Botschaft Gottes zu Gehör bringt.
Freilich gibt es für jeden Menschen mit 80 Jahren das eine oder andere, was man gesundheitlich in den Griff bekommen muss, was aber recht gut gelingt. Und so gibt es wohl nur wenige, die zu Beginn der neunten Lebens-Dekade so fit im Leben stehen wie er.
Befragt, was sein Rezept für diese körperliche und geistige Fitness sei, nennt er einige Dinge: gesunde Ernährung, körperliche Bewegung, geistige Beweglichkeit und eine positive Lebenseinstellung. Wie das geht, erläutert er auch: „Ich koche selbst, esse viel Getreide, Gemüse, Salat und Obst, so gut wie kein Fleisch mehr, und ich halte mich an ein Intervallfasten, esse also ab nachmittags bis zum nächsten Frühstück nichts mehr. Viel zu trinken soll man natürlich auch haben. Auch gehe ich möglichst jeden Tag eine Stunde flott spazieren, da habe ich 10 verschiedene Routen in und um Simbach, auf denen ich unterwegs bin und stets gerne den Rosenkranz bete. Körperliche Bewegung ist etwas ganz Wichtiges, um auch geistig fit zu bleiben. Und ich habe mir auch zum Prinzip gemacht, eine positive Lebenseinstellung zu haben. Bescheidenheit und Dankbarkeit gehören nicht zuletzt dazu. Und: Ein Glas als halb voll zu sehen und nicht als halb leer, hilft bei sehr vielen Dingen und ist ein Beitrag dazu, dass die Welt etwas froher, heller und friedlicher wird. Überhaupt ist geistige Aktivität auch sehr wichtig. So schreibe ich selber für jeden Sonntag eine eigene Predigt, in der ich Theologie und das praktische Leben miteinander verbinde. Diese Predigt, die kurz, knapp und nie länger als 10 Minuten ist, halte ich dann in der Marienhöhe und schicke sie auch per Mail an verschiedene Leute. Das tue ich sehr gerne, und das bringt mich auch dazu, immer am Leben dran zu bleiben und mich geistig fit zu halten. Gerne befasse ich mich auch mit der Geschichte und mit der Heimat- und Familienforschung. Oft werde ich beispielsweise noch gebeten, alte Dokumente zu sichten und zu entziffern, was recht interessant ist.“
Und da ist noch der Gesang, der in seinem bisherigen Leben immer schon einen großen Stellenwert hatte, und der ihm stets viel Freude machte, was man auch heute noch deutlich merkt. Das spiegelt sich nicht zuletzt in seiner Zugehörigkeit zu Musik- und Gesangsgruppen wider. So singt er nicht nur selbst bei Feierlichkeiten und Gottesdiensten mit, er ist auch beispielsweise seit 13 Jahren beim Simbacher Vokalkreis aktiv mit dabei, was ebenfalls Teil seiner der Musik zugewandten Lebenseinstellung ist und was nicht zuletzt – nach seinen Worten – zu positiv-geistiger Aktivität dazu gehört. Und weiter zu diesem Thema meint er: „Beim Vokalkreis mitzusingen höre ich nicht auf, da müsste mich schon die Chorleiterin Petra Enghofer hinauswerfen“, bemerkt Max Pinzl schließlich humorvoll schmunzelnd.
Bescheiden und dankbar, so wie es eben seine Art ist, begrüßte Max Pinzl auch jetzt seinen Familien- und Freundeskreis, seine geistlichen Kollegen aus Simbach mit Dekan Joachim Steinfeld an der Spitze sowie Pfarrer János Kovács aus Kirchdorf anlässlich seiner runden Geburtstagsfeier, zu der er ins Gasthaus Göttler geladen hatte. Auch seine Freunde von den Malchinger Sängern sowie vom früheren Burgkirchener Dreigesang waren gekommen. Und nicht zuletzt freute er sich ganz besonders, dass seine jüngere Schwester Anneliese Winklhofer mit unter den Gratulanten war. Die ältere Schwester Maria (90) ist im BRK-Seniorenheim, wie er mitteilte. Viele Glückwünsche wurden ihm entgegengebracht, vor allem hatten ihm die Gratulanten für seine zahlreichen und den Menschen gewidmeten Aktivitäten gedankt und noch viele gesunde Jahre zugedacht, was auch in den Gratulationsworten zur Geltung kam.
Pfarrer Joachim Steinfeld bedankte sich herzlich bei Max Pinzl, auch im Namen des gesamten Dekanats Simbach: „Wir sind sehr froh, dass Du in unserer geistlichen Mitte dabei bist und uns bei vielen Kirchenfesten und Gottesdiensten unterstützt. Dein Dienst an Gott und den Menschen ist beispielhaft, und wir danken dir ganz herzlich dafür.“
Der Lebenslauf von Ruhestandspfarrer Max Pinzl
Geboren am 7. Februar 1943 in Ering verbrachte Max Pinzl einen Großteil seiner beruflichen Laufbahn im Landkreis Altötting, zunächst elf Jahre lang als Kaplan in Burgkirchen und als Kreisjugendseelsorger. Nach fünf Jahren als Diözesanjugendpfarrer in Passau, zwölf Jahren als Pfarrer in Passau-Heining und Schalding rechts der Donau kam er 1997 nach Burghausen und leitete die Geschicke dort von St. Konrad und zuletzt auch von St. Jakob. Sehr viel seiner Aktivitäten richteten sich auch nach Ghana in Afrika, wo er mithalf, eine Schule für behinderte und nicht behinderte Kinder zu bauen. In Burghausen konnte er im Juli 2009 sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern, ehe er in den Ruhestand wechselte und nach Simbach am Inn zog. Jetzt befasst er sich noch viel mit Historie und Heimatforschung, die neben der Seelsorge seine große Leidenschaft ist. Er hat insgesamt 10 Bücher verfasst.
Artikel und Bilder: Wolfgang Hascher