Verabschiedung von Kaplan Magnus Pöschl

Martin Eibelsgruber am 18.11.2024

2024 11 16 Verabschiedung Poeschl0 Wolfgang Hascher
Bei einem Gottesdienst in St. Marien verabschiedete der Pfarrverband Simbach seinen langjährigen Kaplan Magnus Pöschl.

Mit viel Bedauern über den Weggang und Dank für seine unermüdliche Arbeit verabschiedet sich der Pfarrverband von "seinem" Kaplan.

Die uns von Gott zuge­dach­ten Wege sind oft anders als wir uns das vorstellen.”

Magnus Pöschl

Mit die­ser Aus­sa­ge eröff­ne­te Kaplan Magnus Pöschl in der voll besetz­ten Pfarr­kir­che St. Mari­en sei­nen Ver­ab­schie­dungs-Got­tes­dienst aus dem Pfarr­ver­band Sim­bach – er nahm damit nicht zuletzt Bezug auf sei­nen krank­heits­be­dingt ver­ur­sach­ten Weg­gang. Die Bedeu­tung die­ses Got­tes­diens­tes für Kaplan Pöschl und den Pfarr­ver­band wur­de dadurch unter­stri­chen, dass sich auch Dekan Joa­chim Stein­feld, Pater Biju Varg­he­se, Ruhe­stands­pfar­rer Max Pinzl und Dia­kon Andre­as Ragal­ler mit am Altar versammelten.

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In seiner Predigt rief Kaplan Pöschl dazu auf, Schwierigkeiten und Probleme nicht zu verdrängen, sondern sie mit Gottes Hilfe anzugehen. Er dankte auch allen, die mit ihm im Pfarrverband in den letzten fünf Jahren zusammengearbeitet hatten.
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Seinen Abschieds-Gottesdienst aus dem Pfarrverband Simbach zelebrierte Kaplan Magnus Pöschl (2. von rechts) zusammen mit (von links) Pater Biju Varghese, Dekan Joachim Steinfeld, Diakon Andreas Ragaller und Pfarrer i.R. Max Pinzl.
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Pfarrer Joachim Steinfeld (rechts) überreichte Kaplan Magnus Pöschl Abschiedsgeschenke, darunter eine Hostienschale, die Mesner Rico Entholzner (links) überbrachte.
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Unzählige Gläubige verabschiedeten sich am Schluss des Gottesdienstes in langer Reihe von Kaplan Magnus Pöschl und wünschten ihm Gesundheit und Gottes Segen.

In sei­ner Pre­digt griff Kaplan Magnus Pöschl die ein­gangs gemach­te Fest­stel­lung der oft nicht durch­schau­ba­ren Wege Got­tes noch­mals auf und ging dar­auf ein, dass der Mensch dazu nei­ge, manch Unan­ge­neh­mes zu ver­drän­gen, wie er selbst teil­wei­se sein Krank­heits­bild der Depres­si­on – ein Krank­heits­bild, das man bei vie­len Men­schen in mehr oder weni­ger aus­ge­präg­ter Form vor­fin­den kön­ne. Einen gera­de­zu all­tags­taug­li­chen Ver­gleich für das Ver­drän­gen“ fand der Geist­li­che dann im Bild des Laub­blä­sers: Mit gro­ßem Ener­gie­auf­wand und mit noch mehr Lärm wir­belt die­ses Gerät das Laub auf und ver­teilt es oft an nicht gewünsch­ten Orten“, so der Geist­li­che, doch das eigent­li­che Pro­blem bleibt unge­löst. So ist es auch im Leben und im Glau­ben“, mahn­te er, und weiter:

Ver­drän­gung ist kein guter Rat­ge­ber, weder im All­tag noch im spi­ri­tu­el­len Leben.”

Magnus Pöschl

Ver­drän­gung ist kein guter Rat­ge­ber, weder im All­tag noch im spi­ri­tu­el­len Leben. Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me – auch Krank­hei­ten – ver­schwin­den nicht, wenn wir sie nur bei­sei­te schie­ben – viel­mehr kön­nen dar­aus neue, oft noch grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten ent­ste­hen. Ich habe zum Glück Men­schen an mei­ner Sei­te, die mir aus der Krank­heit her­aus hel­fen und die mir neue Wege zei­gen. Die­ses Bei­spiel aus mei­nem Leben führt uns gedank­lich hin zum Glau­ben, denn er ist untrenn­bar mit dem Leben ver­wo­ben. Auch im Glau­ben neh­men wir gern eine Art Laub­blä­ser zur Hand, wenn es zum Bei­spiel dar­um geht, den Tod zu ver­drän­gen. In einer christ­li­chen Gemein­schaft ist aber alles viel leich­ter. Wo Men­schen nicht nur den eige­nen Kopf durch­set­zen, son­dern sich in Lie­be ver­söh­nen, ist das Reich Got­tes nahe. Dann fällt es uns auch leicht, Schwie­rig­kei­ten wirk­lich zu lösen, als sie mit dem Laub­blä­ser-Prin­zip nur zu ver­drän­gen. Den­ken wir in die­ser christ­li­chen Gemein­schaft dar­über nach, wie wir Pro­ble­me bes­ser erken­nen und ange­hen kön­nen – dazu seg­ne uns Gott.“

Durch­aus Hei­ter­keit brei­te­te sich dann unter den vie­len Gläu­bi­gen aus, als Dekan Joa­chim Stein­feld in sei­ner fol­gen­den Anspra­che zunächst humor­voll ein­ge­stand, selbst einen Laub­blä­ser zu besit­zen, aber glaub­haft ver­si­cher­te, die­sen nur sehr acht­sam in sei­nem Gar­ten einzusetzen.

Stein­feld wür­dig­te wei­ter Magnus Pösch­ls beein­dru­cken­den Wer­de­gang und sei­ne hin­ge­bungs­vol­le Arbeit in den letz­ten fünf Jah­ren im Pfarr­ver­band. Als Seel­sor­ger habe er es stets ver­stan­den, die Gläu­bi­gen mit­zu­neh­men, sie im Glau­ben zu stär­ken und ihre Sor­gen ernst zu neh­men. Joa­chim Stein­feld, an Magnus Pöschl gewandt: Du fan­dest immer die rich­ti­gen Wor­te, sei es in Pre­dig­ten, im Gespräch oder in Momen­ten, wo Trost gebraucht wur­de“, beton­te der Dekan, der wei­ter aus­führ­te: Vor allem in Dei­nen Pre­dig­ten ist es Dir immer gelun­gen, von der Bot­schaft des Wor­tes Got­tes zu erzäh­len. Auch Dei­ne beein­dru­cken­de Stim­me hat uns stets berührt. Um die Minis­tran­ten hast Du dich mit bei­spiel­haf­tem Ein­satz geküm­mert, und in zahl­rei­che Gre­mi­en hast Du dich ein­ge­bracht, vie­le Anre­gun­gen gege­ben und maß­geb­lich in unse­rem Pfarr­ver­band gewirkt. Vie­le Men­schen hast Du in der Trau­er beglei­tet, unzäh­li­ge Kin­der getauft, sie auf die Kom­mu­ni­on vor­be­rei­tet und sie näher zu Gott gebracht. Auch im Pfarr­se­kre­ta­ri­at wirk­test Du mit, und unser Pfarr­team hast Du oft durch tref­fen­de Wor­te beglei­tet. Die Lis­te Dei­ner Tätig­kei­ten im Pfarr­ver­band könn­te ich noch lan­ge fort­set­zen. Aber jeder hier weiß um Dein bei­spiel­haf­tes Enga­ge­ment, dei­ne vie­len Fähig­kei­ten und die Tie­fe Dei­nes Glau­bens. Wir dan­ken Dir für den Ein­satz im Pfarr­ver­band, wün­schen Dir stets Gesund­heit und Men­schen an Dei­ner Sei­te, die dich unter­stüt­zen – vor allem aber wün­schen wir Dir Got­tes Segen.“

Pas­to­ral­re­fe­rent Mar­tin Eibels­gru­ber und Dekan Joa­chim Stein­feld dank­ten dem Kaplan im Namen aller Pfar­rei­en im Pfarr­ver­band in Form eines Buches mit Foto-Erin­ne­run­gen, mit einer Hos­ti­en­scha­le und einem Gut­schein für die Para­men­ten­sti­cke­rei im Klos­ter Aiter­ho­fen. Auch die Vor­sit­zen­de des Gesamt­pfarr­ge­mein­de­ra­tes, Clau­dia Pagler, dank­te Magnus Pöschl.

Der Kaplan wür­dig­te dann die gute Zusam­men­ar­beit mit allen Gläu­bi­gen im Pfarr­ver­band Sim­bach, er dank­te aber auch für die vie­len Gebe­te und die Brie­fe, die ihn erreicht hät­ten. Er dank­te allen in den Schu­len täti­gen, allen Gre­mi­en, den Pfar­rei­aus­schüs­sen, allen Hel­fern bei den Firm-Vor­be­rei­tun­gen, den Minis­tran­ten, Mes­ne­rin­nen und Mes­nern, allen Kir­chen­mu­si­kern, den Chö­ren im Pfarr­ver­band sowie den in der Kir­chen­mu­sik Täti­gen. Ein herz­li­ches Dan­ke­schön ging auch an Dekan Joa­chim Stein­feld, Pater Biju und Pas­to­ral­re­fe­rent Mar­tin Eibels­gru­ber im Pfarr­team, an das Sekre­ta­ri­at sowie an die Ruhe­stands­geist­li­chen Max Pinzl und Josef Kai­ser. Ein beson­de­res Dan­ke­schön rich­te ich aber an mei­ne Eltern und an die­je­ni­gen, die mir immer zur Sei­te ste­hen. Vergelt’s Gott auch für die Mög­lich­keit, dass ich mich heu­te ver­ab­schie­den durf­te und ein gro­ßes Dan­ke auch für die Geschen­ke. Ich wer­de euch auch zukünf­tig mein Gebet schen­ken und bit­te um euer Gebet – Vergelt’s Gott und Pfüa‘-Gott.“

Der Got­tes­dienst, der von einer tie­fen Dank­bar­keit des Kaplans und aller Gläu­bi­gen geprägt war, wur­de von Regio­nal­kan­tor Chris­ti­an Debald an der Orgel und von Moni­ka Leitl mit Gesang und am Saxo­phon beglei­tet. Ihre bei­den Saxo­phon-Soli zu Beginn und zum Ende der Fei­er unter­stri­chen die emo­tio­na­le Atmo­sphä­re des Got­tes­diens­tes eben­so wie die gesang­li­che Beglei­tung durch Chor­sän­ger aus Sim­bach, Erlach und Kirchberg. 

Die Mess­fei­er schloss am Kir­chen­por­tal mit einer stets sehr per­sön­li­chen Ver­ab­schie­dung einer über­aus gro­ßen Zahl von Gläu­bi­gen, die dem Kaplan eben­falls alles Gute für sei­ne wei­te­re Zukunft und vor allem viel Gesund­heit und eine behü­te­te Zeit wünschten.

Arti­kel: Wolf­gang Hascher

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