Der Sachausschuss Schöpfung und Umwelt des Pfarrverbands Simbach/Inn lud ein zu einem Abend zum Thema „Laudato Si und die Agenda 2030 – gemeinsam die Eine Welt gestalten“. Referentin war Christine Krammer, sie ist die Leiterin des Referates Weltkirche der Diözese Passau. Auch Wittibreuts Bürgermeisterin Christine Moser und ihr Stellvertreter Hans Kreileder waren als Vertreter der politischen Gemeinde Wittibreut zu dem Abend gekommen. Wittibreut ist als „Fair Trade Gemeinde“ zertifiziert. Im Rahmen des Vortrags war auch die Ausstellung der Caritas zu den 17 Zielen der Nachhaltigkeit zu besichtigen, Susanne Stimmer von der Gemeindecaritas Altötting als Ausstellungsverantwortliche war ebenfalls nach Wittibreut gekommen.
Referentin Christine Krammer machte den Teilnehmenden zunächst spielerisch die großen Gegensätze auf der Welt im Bezug auf Bevölkerungszahl, Wohlstand und Treibhausgasemissionen deutlich. Dabei liege die westliche Welt, einschließlich Deutschland, beim Wohlstand und insbesondere bei den summierten CO2-Emissionen, ganz weit vorne.
Anschließend stellte sie die Kernpunkte von Laudato Si und der Agenda 2030 vor. Beim einen handelt sich um ein Lehrschreiben von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015, das soziale Themen mit Umweltthemen, im Besonderen mit der Erderwärmung, verbindet. Es geht Papst Franziskus dabei um nicht weniger als um eine „soziale, ökologische und spirituelle Transformation der Gesellschaft, in der eine gerechte Verteilung der Güter und Lebensmöglichkeiten eingefordert würde“, so Krammer.
Ebenfalls im Jahr 2015 formulierten die Vereinten Nationen (UN) in der Agenda 2030 „17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs)“, die bis 2030 wesentliche Fortschritte in der Umsetzung der allgemeinen Menschenrechte aber auch in Hinblick auf soziale Gerechtigkeit erreichen wollen. Beispiele sind: „Bezahlbare und nachhaltige Energie für alle“, „Ein gesundes Leben für alle Menschen“ oder auch „Geschlechtergerechtigkeit jetzt! Mädchen und Frauen mehr Selbstbestimmung ermöglichen!“ Derzeit ist offen, inwieweit diese Ziele tatsächlich erreicht werden.
Eine allgemeine Erfahrung in der Entwicklungsarbeit sei, so Krammer, dass man die größten Fortschritte erreicht, wenn die Bereiche Bildung und die Förderung von Frauen im Vordergrund stehen. Der großen kirchlichen Hilfswerke wie MISEREOR und ADVENIAT hätten sich das zum Grundsatz gemacht. „Wo Frauen gezielt gefördert werden, geht am meisten und am nachhaltigsten etwas voran“, so die Expertin für Weltkirche.
In einem kurzen Film zum Beispielland Kolumbien, das heuer unter dem Motto „Interessiert mich die Bohne?“ im Mittelpunkt der MISEREOR-Aktion steht, bekamen die Anwesenden Einblick in die Praxis kirchlicher Entwicklungsarbeit. Viele laufende Projekte setzten gezielt bei Bildung und der Förderung von Frauen an. Bildung im Bereich Ernährung und Landwirtschaft soll jungen Menschen in ihrem Heimatland eine Perspektive bieten.
An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion zu den angesprochenen Themen an. Man war sich einig, dass Laudato Si und die Agenda 2030 zukunftsweisend sind, wenn es ein gutes Leben für alle über Ländergrenzen und Kontinente hinweg geben soll.
Artikel: Theresia Nüßlein, Alfred Hainthaler vom Ausschuss Umwelt und Schöpfung