An einem Sommertag wie aus dem Bilderbuch wurde in der Pfarrei Dreifaltigkeit erstmals der Sonntagsgottesdienst ins Freie verlegt. In der Arena im großen Garten des Katholischen Kinderhauses fand die besondere Feier statt. Viele Gläubige fanden sich ein und freuten sich an dem schönen Ambiente in der Natur mit Blick auf die Kirche. Begehrt waren die Schattenplätze unter den Bäumen. Von hier aus wurde zu Gott gebetet und man ließ die wunderbare Musik des Chores Jonathan aus Wittibreut auf sich wirken. Die Lieder „Komm, heut kehr ich ein bei dir“, „Amazing Grace“ und „Jesus – ti amo“ wurden unter anderem gesungen und auf verschiedenen Musikinstrumenten begleitet. „Ich bin überzeugt, dass dies ein Ort ist, an dem sich Kinder, Jugendliche und die Erwachsenen wohlfühlen können, gemeinsam Gottesdienst feiern wollen und sich gerne als Freunde Jesu versammeln“, so Pfarreisprecherin Claudia Pagler in ihrer Einführung. In der Mitte der Arena hatten Kinder aus verschiedenen Materialien ein buntes Schöpfungsbild gestaltet, der Altar war mit strahlend gelben Sonnenblumen geschmückt.
Stadtpfarrer Joachim Steinfeld feierte mit den vielen Menschen den Gottesdienst, die Predigt hielt Pastoralpraktikant Lukas Mixa, der überlegte, was im Leben alles scheinbar selbstverständlich ist: Ein gutes Elternhaus, Freunde, genug zum Essen, Frieden, keine Gewalt, ein warmes Zuhause. „Die Realität zeigt uns, dass nichts selbstverständlich ist, seit 150 Tagen wissen wir, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich ist“, gab er zu bedenken und betrachtete das Gebet „Vater unser“. „Vieles ist uns geschenkt, aber nicht selbstverständlich. Im Gebet können wir unsere Anliegen zu Gott bringen, im Gebet kann bewusstwerden, was man sich ersehnt, merken, was man wirklich braucht, man kann sich selber kennenlernen. Das Gebet ist nicht Erfüllungshilfe egoistischer Wünsche, man kann vielmehr damit Gott und sich selbst näherkommen, erkennen, was wirklich im Leben wichtig ist. Sogar führen oftmals unerfüllte Gebete eher zu einem selber, als erfüllte. Beten wir im Vertrauen, dass Gott weiß, was für uns gut ist. Werden wir betende, bittende, dankende Menschen, weil wir wissen, dass es nichts gibt, was selbstverständlich ist“, so der Prediger, der nach einem Jahr im Pfarrverband Simbach bald nach Hengersberg wechseln wird. Nach der Eucharistie zeigten Kinder einen fröhlichen Bändertanz. „Unser Glaube ist so vielfältig und es ist schön, wenn wir hinausgehen und Räume verlassen. Ich wünsche euch Gottvertrauen, Zuversicht und Heiterkeit im Glauben“, so Stadtpfarrer Joachim Steinfeld zum Schluss. Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung von Dreifaltigkeit luden nun zum Verweilen bei einem Frühschoppen ein. Es gab erfrischende Getränke, Würstl und süßes Gebäck. Unter den Gästen begrüßte Claudia Pagler ihre Stellvertreterin als Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates, Brigitte Hefele aus Eggstetten. Es war ein ganz besonderer Sonntagsgottesdienst an einem ganz besonderen Ort im Freien, eine Fortsetzung ist geplant. Man genoss den sonnigen Sonntagvormittag weiter beim gemütlichen Beisammensein unter dichtem Blätterwerk der Bäume von Dreifaltigkeit.
Text: Christina Schmid