Ein Programmpunkt im diesjährigen Ferienprogramm der Gemeinde Wittibreut und des Pfarrverbandes Simbach umfasste auch eine von Pastoralreferent Martin Eibelsgruber organisierte Veranstaltung unter dem Titel „Kräuterkenner unterwegs – Kräuterbuschenbinden zu Mariä Himmelfahrt“.
Neun Kinder hatten sich dazu angemeldet, und sie konnten auf dem Anwesen der Familie Schiller in Ed von Martin Eibelsgruber und der Natur-Expertin Karin Schiller einerseits sehr viel über die schöne Tradition des Kräuterbuschenbindens erfahren. Auch die Entstehung dieses Brauchs und der Bezug zum früheren und heutigen Christentum wurden erläutert. Karin Schiller konnte mit ihrem Fachwissen ebenfalls sehr viel dazu beitragen, dass die Kinder eine Menge an Wissenswertem über die verschiedenen bei uns heimischen Kräuter vermittelt bekamen.
Die Kräuter-Expertin hatte schon verschiedene Pflanzen vorbereitet, zusätzlich gingen die Kinder aber noch unter fachlicher Anleitung selbst auf die Suche nach weiteren Kräuterpflanzen. Und so hatten die Kinder nach erfolgreicher Suche beispielsweise Wermut, Fenchel, Johanniskraut, Blutweiderich, Beifuß, Apfelminze und Schafgarbe in ihren Sammelkörben. Aber auch die Königskerze, Salbei, der rote Sonnenhut, Huflattich, der Frauenmantel und verschiedene Getreidearten waren gesucht und mit ihren charakteristischen Merkmalen sorgfältig bestimmt worden.
Karin Schiller gab dazu noch viele nützliche Erläuterungen, beispielsweise über die Heilkraft und die Wirkungen der verschiedenen Pflanzen auf den Körper und die Gesundheit des Menschen. Hingewiesen wurde aber auch darauf, dass manche Kräuter bei unsachgemäßer Verwendung oder in zu hoher Dosierung auch eine schädliche oder gar giftige Wirkung im menschlichen Körper entfalten können. Die Kinder erfuhren zusätzlich viel über die Bedeutung, die manche der Heilkräuter im Umfeld der Religion und des Glaubens verzeichnen dürfen.
Viel Freude hatten die Ferienkinder letztlich damit, diese Kräuterbuschen dann schön zusammen zu binden, da sie ja mit nach Hause genommen werden durften, wo sie dann bis zur Segnung anlässlich des Himmelfahrts-Gottesdienstes aufbewahrt werden und dann später zum Wohlergehen der Menschen und Tiere in Haus und Hof dienen sollten.
Am Schluss der Veranstaltung stellten die Kinder jedenfalls freudig fest, dass sie nicht nur selbst schöne Kräuterbuschen gebunden, sondern auch sehr viel über die Natur und die wunderbare Welt der Heilpflanzen erfahren hatten.
Text: Wolfgang Hascher