Durch die einladende und ästhetische Neugestaltung der ehemaligen Taufkapelle hat die Pfarrkirche St. Marien Simbach einen weiteren Andachtsort.
Die Abendsonne bringt es zum Strahlen: das bunte Bleiglasfenster der ehemaligen Taufkapelle in der Pfarrkirche St. Marien, das die Sakramente der Kirche eindrucksvoll darstellt und darüber hinaus den gesamten kleinen Raum in warmes Licht taucht. Vor rund zwei Jahren wurde der Taufstein in die Kirche gerückt, seither war diese Seitenkapelle rechts vorne in der Kirche ungenutzt.
Stadtpfarrer Joachim Steinfeld hat den großen Wunsch, dass sich das Gotteshaus immer mehr zu einem einladenden Raum mit Wohlfühlatmosphäre entfaltet: Von jung bis alt sollen alle angesprochen werden. So hat er in St. Marien schon vieles verändert: Rechts vom Haupteingang lädt die neugestaltete Marienkapelle zum Gebet ein, für die Kinder wurde daneben ein Platz mit Büchern, einem kleinen Tisch und Stühlen geschaffen und auch der Ort für das Christuskind, das sich bei Münzeinwurf bewegt, wurde neu gestaltet und wird je nach Festzeiten österlich oder weihnachtlich arrangiert.
Nun entwickelte der Stadtpfarrer die Idee, in der ehemalige Taufkapelle einen Ort der meditativen Atmosphäre zu schaffen, die zu kleinen Feiern, seelsorgerischen Gesprächen und dem ganz persönlichen Gebet einlädt. Dies ist in hervorragender Weise in Kooperation mit Pfarreisprecher Rico Entholzner nun gelungen. Wer die Kapelle betritt, wird überrascht sein, welche Strahlkraft und Ästhetik der Raum plötzlich erlangt hat und wie gerne man darin verweilen möchte. Der schöne Altar aus Bayerwaldmarmor mit neugotischen Kerzenleuchtern, die ein Geschenk der Schwestern der Marienhöhe sind, sowie das Kreuz, hinterlegt mit einer goldenen Scheibe als Symbol für Christus als Sonne der Gerechtigkeit, bilden den Mittelpunkt. Eine Kreuzigungsgruppe im neugotischen Stil und ein Gemälde mit der Darstellung des toten Jesus im Schoß Mariens, eine sog. Pieta, zieren die Seiten rechts und links in der Kapelle. Die dezente Wandfarbe und die warme, indirekte Beleuchtung setzen den Raum gekonnt in Szene. Auf einem Tischlein in der Mitte darf man sich Bibelverse aus einem Glas nehmen und sich auf den ‑von Rico Entholzner selbstgebauten- Sitzgelegenheiten niederlassen: so soll Ruhe, innere Einkehr und eine Begegnung mit Jesus ermöglicht werden. „Der Ort kann neben dem persönlichen Gebet auch für kleine liturgische Feiern, das Sakrament der Versöhnung und für Meditationen wunderbar genutzt werden,“ freut sich Pfarrer Steinfeld auf einen regen Besuch durch die Gläubigen. Er dankte dem Pfarreisprecher für die Unterstützung bei der Gestaltung dieses Kleinods, das mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln überaus gelungen ist.
„Wir möchten als Kirche das offene Haus des Vaters sein.”
Zum April erhält St. Marien nun noch neue Sitzpolster für die Kirchenbänke. Auch sie werden zur Verschönerung des Gotteshauses beitragen, betonte der Stadtpfarrer: „Wir möchten als Kirche das offene Haus des Vaters sein. Deshalb sollen unsere Türen immer offen sein, um einladend, aber gleichzeitig auch unaufdringlich für die Gläubigen da zu sein- in einem Raum, der harmonisch, wohltuend und stärkend ist.“
Text und Bilder: Christine Hacker