St Marien Altarraum mit Taufstein Rico Entholzner

Stadtpfarrkirche Maria unbefleckte Empfängnis

50 Meter erhebt sich inmitten der jungen Grenzstadt Simbach der Turm ihrer Stadtpfarrkirche St. Marien und markiert sichtbar das Zentrum mit dem Kirchenplatz.

Mit dem Patro­zi­ni­um Maria unbe­fleck­te Emp­fäng­nis (Hoch­fest am 8. Dezem­ber) wur­de 1864 die Mari­en­kir­che in Sim­bach ein­ge­weiht, nach­dem weni­ge Jah­re vor­her Sim­bach zu einer eige­nen Pfar­rei erho­ben wurde.

So ist die Kir­che zu finden:

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Kir­chen­platz 4, 84359 Sim­bach a. Inn

St Marien Taufstein
31.10.2022

Taufstein lädt zur würdigen Feier der heiligen Taufe ein

Der Taufstein in St. Marien wurde aus der kleinen Taufkapelle in den Altarraum geholt.

Zur Geschichte der Kirche St. Marien

Im 19. Jahr­hun­dert wuchs Sim­bach all­mäh­lich aus ein­zel­nen Häu­sern ent­lang des Inns und des zulau­fen­den Baches zu einer Gemein­de her­an und der Wunsch nach einer eige­nen Kir­che wur­de immer grö­ßer. Bis dato muss­ten die Gläu­bi­gen zur Mes­se nach Erlach und Kirch­berg.
Im Jahr 1858 erhob man die Gemein­de Sim­bach am Inn zur Pfar­rei und der Pfarr­sitz wur­de von Kirch­berg nach Sim­bach ver­legt. Ers­ter Pfar­rer wur­de der bis dahin in Kirch­berg wir­ken­de Pfar­rer Johann Bin­der. Nun konn­ten auch die Pla­nun­gen zum Bau einer eige­nen Kir­che und eines Pfarr­hau­ses los­ge­hen, wozu der Archi­tekt und nie­der­baye­ri­sche Bau­be­am­te Leon­hard Schmidt­ner die Plä­ne lieferte.

Am 12. Okto­ber 1859 konn­te der Grund­stein zur Pfarr­kir­che Mariä Unbe­fleck­te Emp­fäng­nis gelegt wer­den, wel­che in den fol­gen­den fünf Jah­ren als neu­go­ti­sche, drei­schif­fi­ge Säu­len­kir­che erbaut wur­de. Außen wur­de sie von Spitz­bö­gen, Gra­nit­por­ta­len und unver­putz­ten Reichs­for­mat­stei­nen geziert.
Im Inne­ren wur­de die Kir­che mit zahl­rei­chen Fres­ken aus­ge­malt. Geschnitz­te Altä­re wur­den im Chor und in den Sei­ten­schif­fen auf­ge­stellt, dazu Kan­zel und Bestuh­lung. Zwei über­ein­an­der lie­gen­de Empo­ren boten zusätz­li­chen Platz für Gläu­bi­ge und Orgel. Im Hoch­al­tar stach über dem Taber­na­kel eine gro­ße Sta­tue der Mut­ter Got­tes mit einer Lilie in der Hand ins Auge, wel­che — wie den Kreuz­weg — der Sim­ba­cher Bild­hau­er Emma­nu­el Bas­ler gefer­tigt hat­te.
Schließ­lich kam am 8. Novem­ber 1864 Hein­rich von Hof­stät­ter, Bischof von Pas­sau, zur Wei­he der neu­en Pfarr­kir­che. Die letz­ten zwei Jah­re der Bau­ar­bei­ten wur­den beglei­tet vom Bau des Pfarrhauses.

St Marien Kirche neugotisch
Die Kirche St. Marien mit der ursprünglichen, neugotischen Ausstattung: Säulen, Ausmalung und Mobiliar.

Um die Jahr­hun­dert­wen­de bekam die Kir­che bereits elek­tri­sches Licht. Wäh­rend des Krie­ges wur­de St. Mari­en ihrer Bron­ze­glo­cken beraubt. 1953 erfolg­te die fei­er­li­che Wei­he der vier neu­en Bron­ze­glo­cken, wel­che der Mut­ter Got­tes, dem hl. Bru­der Kon­rad, dem hl. Johan­nes dem Täu­fer und dem hl. Josef geweiht sind.

In der Nach­kriegs­zeit wur­den die Bau­sti­le des His­to­ris­mus gering­ge­schätzt, eben­so behin­der­ten die Säu­len, die die Sei­ten­schif­fe abtrenn­ten, für die vie­len Gläu­bi­gen die Sicht auf das hei­li­ge Gesche­hen im Altar­raum.
Es ent­stand der Wunsch nach einer offe­nen, licht­durch­flu­te­ten und hell gestal­te­ten Hal­len­kir­che, wel­che allen die Sicht auf den Altar bot. Unter Dekan Berg­mann und Archi­tekt Lind­ner wur­den die­se Plä­ne ab 1956 all­mäh­lich konkret.

Im Zuge des Umbaus wur­den die Säu­len her­aus­ge­ris­sen und über die gan­ze Län­ge Stahl­trä­ger ein­ge­zo­gen, die die Last des Mit­tel­schif­fes und des Dach­stuhls tra­gen. Die Fres­ken und Spitz­bö­gen wur­den abge­schla­gen und die fili­gra­nen Altä­re ent­fernt.
Im 3-/8‑­Schluss des Altar­rau­mes wur­de vor einen roten Wand­be­hang eine ver­sil­ber­te Madon­na auf­ge­hängt. Der Altar, aus Bay­er­wald-Mar­mor gefer­tigt, rück­te in die Mit­te des Pres­by­te­ri­ums. Wei­ße Wän­de, bun­te Glas­fens­ter, schlicht gehal­te­ne Bän­ke in dem durch nichts getrenn­ten gro­ßen und wei­ten Raum sol­len den Gläu­bi­gen zur Mit­te hin, zum Altar mit dem gol­de­nen, mit Edel­stei­nen besetz­ten Taber­na­kel len­ken, auf dem die Ver­kün­di­gung Mari­ens dar­ge­stellt ist.

Kirche St. Marien nach der ersten Umgestaltung 1956

Dann kam Mit­te der 60er Jah­re die Lit­ur­gie­re­form und der Taber­na­kel wur­de auf den Sei­ten­al­tar ver­legt. Auch die Wand­tep­pi­che über den Sei­ten­al­tä­ren wur­den durch baro­cke Sta­tu­en, die den hl. Bene­dikt (links) und den hl. Leon­hard (rechts) zei­gen, ersetzt. Der rote Wand­be­hang mit der schlich­ten Madon­na, wur­de durch ein baro­ckes Altar­bild, das die Him­mel­fahrt Mari­ens zeigt, aus­ge­tauscht und zuletzt die Säu­len und Rip­pen des Gewöl­bes im Altar­raum im freund­li­chen gelb gestrichen.

heutiges Inneres der Kirche St. Marien
Seit der Umgestaltung in den 60ern steht der Tabernakel am linken Seitenaltar. Ein barockes Wandbild hängt an der Stirnseite des Altarraums. Die Säulen sind gelb gestrichen.

Im Jahr 2014 wur­de die Kir­che außen reno­viert und der Ein­gangs­be­reich neu gestaltet.

So zeigt sich die Stadt­pfarr­kir­che zur Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis Mari­ens heu­te als ein Got­tes­haus, wel­ches Stein gewor­de­ner Aus­druck des Weges der Gläu­bi­gen von Sim­bach mit Jesus Chris­tus über zwei Jahr­hun­der­te hin­durch ist.
Ihr Turm ragt weit über die Dächer der Innen­stadt, ihre Glo­cken rufen die Men­schen zum Got­tes­dienst zusam­men und ihr Inne­res lädt ein, sich Zeit zu neh­men, zur Ruhe zu kom­men, und letzt­end­lich Gott zu begeg­nen, der inmit­ten unse­res Hei­mat­or­tes sein Zelt auf­schlägt und die Men­schen aller Zei­ten um sei­nen Tisch versammelt.

Den Abriss zur Geschich­te der Kir­che St. Mari­en ver­fass­te: Rico Entholzner.

St Marien Kirche außen

Kirchenführer für Kinder

Selbst schon ein Stück Geschichte ist dieser Kirchenführer für Kinder aus dem Jahr 1989, der die Kirchen St. Marien und Dreifaltigkeit vorstellt.