Simbach (cs). 25 Jahre war Prälat Alois Messerer Stadtpfarrer im Pfarrverband Simbach, er war Ehrenbürger der Stadt. Nach langer, schwerer Krankheit hat ihn heuer im August der Herrgott von seinem Leiden erlöst und seinen Diener zu sich gerufen. Zeit seines irdischen Lebens war Messerer getragen von der Hoffnung: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, ihn werde ich schauen“. Zur individuellen und gemeinsamen Erinnerung an den Seelsorger fand in der Dreifaltigkeitskirche ein Gedenkgottesdienst statt, den seitens der Stadt 1. Bürgermeister Klaus Schmid und von der Evangelischen Kirche Christine und Edgar Nama mitfeierten.
Eigens für diese Gedenkstunde hatte sich ein Chor aus Sängerinnen und Sängern, allesamt Freunde und Weggefährten des früheren Simbacher Stadtpfarrers und Dekans, zusammengefunden, instrumental begleitet von Monika Leitl (Orgel und Querflöte), Petra Enghofer am Keyboard, Sabine Schacherbauer (Querflöte), Lara Gschneidner (Geige) und Sabine Prebeck an der Gitarre.
Eindrucksvoll erfüllten die Stimmen des „Spontanchores“ mit den Messsätzen Kyrie und Sanctus von Jakob de Haan das Gotteshaus, Chor und Gottesdienstbesucher sangen miteinander Lieder wie „Meine Zeit steht in deinen Händen“, „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und „Möge die Straße uns zusammenführen“.
Neben dem Altar waren Fotos des Verstorbenen platziert. „In unserer Trauer ist Raum für Erinnerungen im Licht des Trostes und der Hoffnung. Wir denken an Alois Messerer, an unsere Begegnungen mit ihm, wie er war“, so Stadtpfarrer Joachim Steinfeld in seiner Begrüßung. Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes wurde von der stellvertretenden Vorsitzenden des Gesamtpfarrgemeinderates, Brigitte Hefele, vorgetragen. Pfarrer i. R. Josef Kaiser zeigte im Evangelium nach Lukas den Gang von zwei trauernden Jünger Jesu nach Emmaus auf. „Die Jünger waren gemeinsam auf dem Weg nach Emmaus in ihrem Schmerz, ihrer Trauer, ihrer Wehmut. Sie erinnerten sich, dass Jesus gestorben ist, er nun nicht mehr unter ihnen war. Ihre Gedanken gingen zurück an die gemeinsame Zeit und sie erinnerten sich, was ihnen der Verstorbene bedeutet hat. Heute erinnern wir uns an Alois Messerer, was er uns in seinem priesterlichen Leben gegeben hat“, so Stadtpfarrer Steinfeld.
Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates und Leiterin des Kinderhauses Dreifaltigkeit, Claudia Pagler, beschrieb zahlreiche Spuren, die Prälat Alois Messerer hinterlassen hat. „Dass es gut ist, wenn man zusammenkommt und in seiner Trauer nicht alleine ist, sagte Messerer oft an Allerheiligen auf dem Friedhof. Heute gedenken wir ihm und sind in unserer Trauer nicht allein“, so Pagler, die auf Wesen und Wirken Messerers einging. Ihre Gedanken wurden vom Orgelspiel, dargebracht von Monika Leitl, untermalt. „Alois Messerer trat für seine Überzeugungen ein, redete niemand nach dem Mund, war konsequent in seinem Handeln und machte doch die Schotten nicht dicht, wenn es andere Meinungen gab. Er war hochbelesen, ein Mann des Wortes, der in seinen Predigten mit wenigen Sätzen alles auf den Punkt zu bringen vermochte. Er war immer geradlinig, hatte das Herz am rechten Fleck“, so Pagler, die seine enge Verbindung zum Kath. Kinderhaus Dreifaltigkeit auch noch als Ruhestandspfarrer erwähnte. „Halt’s zam!“, hat er am Ende seiner Tage gewünscht im Sinne „Einzeln seid ihr nur Worte, zusammen ein Gedicht“, sagte sie. „Alois Messerer hat seine ewige Heimat in Gott und über den Tod hinaus sind wir in unserem christlichen Glauben mit ihm verbunden“, so Stadtpfarrer Joachim Steinfeld, der nochmals auf die trauernden Jünger in Emmaus einging, die Jesus unter ihnen erkannten. Die Fürbitten wurden von Marion Blumauer und Annette Schuhnagel vom Erzieherteam des Kinderhauses Dreifaltigkeit vorgetragen. In Konzelebration mit Pfarrer i. R. Josef Kaiser feierte Stadtpfarrer Steinfeld die Eucharistie. „Der Tod hat nicht das letzte Wort“, schloss Steinfeld den Gedenkgottesdienst. Anschließend waren alle noch zum Verweilen im Kirchenvorraum eingeladen und zwar ganz im Sinne von Alois Messerer, der als geselliger Mensch das Beisammensein so gerne mochte.