Zur Person
Seit ihrer Kindheit ist sie mit dem kirchlichen Umfeld verbunden: Corinna Zacher aus der Pfarrei Ulbering war schon in der Pfarrgemeinde Triftern, wo sie aufgewachsen ist, als Ministrantin aktiv, genauer gesagt im Gotteshaus in Neukirchen.
Und ihr Engagement für die Kirche hat sich bis heute ungeschmälert erhalten. Mit ihrem Mann und den beiden Kindern wohnt sie in Oberham und ist in der Pfarrgemeinde Ulbering nicht nur seit rund acht Jahren als Lektorin tätig, sondern arbeitet auch sehr aktiv seit einem Jahrzehnt im Kindergottesdienst-Kreis für die Pfarreien Wittibreut und Ulbering.
„Als wir im Jahr 2008 in unser Haus in Oberham eingezogen sind, hat meine Aktivität im sozialen Bereich zunächst im Kindergarten-Förderverein begonnen, dann kamen die Tätigkeiten im Frauenbund und fast gleichzeitig im Umfeld der Pfarrgemeinde Ulbering hinzu“, ordnet Corinna Zacher ihre Aktivitäten zeitlich ein.
Vor allem den Katholischen Frauenbund, bei dem sie im Zweigverein Ulbering zusammen mit Nicole Hocker und Nicole Plansky in einem Dreier-Vorstands-Team arbeitet, hält sie für ein wichtiges Bindeglied zwischen der Kirche und der Bevölkerung: „Der Frauenbund in einer Kirchengemeinde ist sehr wichtig, denn die Mitglieder-Damen gestalten sehr viel im kirchlichen Bereich mit, beispielsweise an den einzelnen religiösen Festtagen oder zum Beispiel auch in der Weihnachts- und Osterzeit“, stellt sie fest.
„Der Frauenbund in einer Kirchengemeinde ist sehr wichtig.”
Umbruch und Kontinuität in der Pfarrei Ulbering
Für die Pfarrgemeinde Ulbering freut sich Corinna Zacher, dass so viele Gläubige regelmäßig die Gottesdienste besuchen, wobei sie nicht zu erwähnen vergisst, dass Dekan Joachim Steinfeld, der ja früher Pfarrer allein in Wittibreut und Ulbering war, einen sehr großen Beitrag dazu geleistet hat, dass viele Gläubige in der Pfarrgemeinde der Kirche nach wie vor unverändert treu zugehörig sind:
„Joachim Steinfeld hat einen sehr guten Draht zu allen Menschen, er geht immer auf alle mit offenem Ohr zu und hat auch den Zusammenschluss mit dem größeren Pfarrverband Simbach sehr einfühlsam gestaltet. Und jetzt in der größeren kirchlichen Gemeinschaft sind überhaupt die Geistlichen allen Menschen sehr zugewandt. Alle Gespräche sind immer von Achtsamkeit und Wertschätzung begleitet. Leider schränkt die Corona-Krise derzeit das kirchliche Miteinander auch sehr ein.“
„Die Gläubigen hier stehen zu ihrer Pfarrei, und das ist gut so.”
Für die Pfarrei Ulbering sieht sie die Einbindung in den größeren Pfarrverband Simbach nicht als Nachteil, eher als Chance und Aufbruch in eine neue Zeit anderer kirchlicher Organisationsformen. „Die Gläubigen hier stehen zu ihrer Pfarrei, und das ist gut so. Sie sind unverändert engagiert und finden es eher als anregend, dass die drei Priester im Pfarrverband zusammen mit den Ruhestands-Seelsorgern abwechselnd die Gottesdienste gestalten.“
Spontan fällt ihr deshalb auch – eben wegen des Zusammenhalts der Gläubigen rund um die Kirche – fast nichts ein, was derzeit verbesserungswürdig sein könnte – bezogen auf die Erwachsenen und die ältere Generation.
Jugendliche in der Pfarrei
Lediglich die Jugend ganz allgemein hätte sie gerne in größerem Maße in das religiöse Umfeld eingebunden gesehen, wenngleich sie es natürlich sehr schätzt, dass in Ulbering die Ministranten-Schar erfreulich groß ist.
Corinna Zacher sieht es sehr klar: „Die Jugend hat heute, nicht zuletzt durch die Medien, eine große Vielfalt an verschiedenen Interessensgebieten, so dass die innere Bindung an eine Gemeinschaft manchmal recht lose wird“, sieht sie die derzeitige Situation, und weiter: „Ich wünsche mir, dass sich die Jugend wieder mehr für die Kirche und das damit verbundene positive soziale Umfeld interessiert“, hofft Corinna Zacher, wobei sie nicht zu erwähnen vergisst, dass alle und vor allem die der Kirche verbundenen Erwachsenen mit dazu beitragen sollten, dass die Jugend wieder eine engere Bindung zur Pfarrei und zur Religion findet.
Blick in die Zukunft
„Wichtig ist, die Menschen neu zum Glauben zu motivieren.”
In größerem Zusammenhang sieht sie die Kirche im Allgemeinen freilich vor einem schwierigen Weg in die Zukunft: „Wichtig ist, die Menschen neu zum Glauben zu motivieren. Für uns hier in Ulbering und für den ganzen Pfarrverband Simbach ist mir eigentlich nicht bange, wenn wir es möglich machen, die junge Generation näher mit der Kirche zu verbinden. Gefordert sind wir dabei freilich alle.“
Das Interview führte Wolfgang Hascher.
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