Theresia Nüßlein wurde 1965 in Simbach als „Jungsberger Reserl“ geboren, sie ist hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach dem Abitur war sie erst mal unterwegs: zur Ausbildung zur Hauswirtschafterin in Dachau, zum Studium der Ökotrophologie in Freising, dann in Wunsiedel und in der Nähe von Karlsruhe. Vor rund 20 Jahren ist sie gemeinsam mit ihrem Mann Friedrich und den beiden Söhnen Stephan und Jakob wieder nach Simbach gezogen, Martin, der dritte Sohn, wurde hier geboren.
Sie erzählt uns von ihrem Engagement:
Tätigkeiten in der Pfarrei und in kirchlichen Organisationen über den Pfarrverband hinaus
In der Pfarrei habe ich direkt nach unserer Rückkehr nach Simbach eine Mutter-Kind-Gruppe geleitet, ich habe einige Jahre im Familiengottesdienstteam mitgearbeitet und war im Ausschuss „Ehe und Familie“. Seit gut einem Jahr bin ich Lektorin in St. Marien.
Über die Pfarrei hinaus engagiere ich mich bei der KLB (Katholischen Landvolkbewegung), einem kirchlichen Verband. Ich habe vor 20 Jahren die Kreisgruppe Rottal-Inn mitgegründet und bin seitdem in der Vorstandschaft, die auch zu einem Kreis vertrauter Menschen wurde. Wenn nicht gerade Corona alles durcheinanderwirbelt, laden wir ungefähr einmal im Monat zu Veranstaltungen ein. Die Themen sind vielfältig, wir suchen uns das, was uns selbst interessiert: Beziehungen von Menschen untereinander, zu sich selbst und zu Gott, Energie und Klima, Landwirtschaft mit ihren unterschiedlichen Facetten, internationale Solidarität, die Zukunft der Kirche, Bibelgespräche, Wanderungen…
„Für mich bedeutet dieses Engagement im Verband eine sehr lebendige Version von Kirche.”
Jede Veranstaltung lebt von den Menschen, die gerade da sind, und wir laden ein, sich eine eigene Meinung zu Themen zu bilden. Durch die KLB bin ich auch zur Reiseleiterin geworden. Einmal im Jahr machen wir einen mehrtägigen Ausflug, bewusst mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln, wir waren schon in Wien, Berlin, Hamburg, Amsterdam, Paris, Bamberg.
Seit über 25 Jahren verbindet die KLB Passau auch eine Partnerschaft mit der Diözese St. Louis im Senegal. Sepp Gruber aus Kirchberg war mit einem unendlichen Engagement für diese Partnerschaft verantwortlich. Er hat mich mit dem Senegal-Virus angesteckt. Erst waren nur Gäste bei uns einquartiert und vor einem Jahr habe ich die Koordination von ihm übernommen und hoffe nun, seinen großen Fußstapfen gerecht zu werden.
„Sepp Gruber hat mich mit dem Senegal-Virus angesteckt.”
Verwurzelung mit der Pfarrei
Ich bin hier in der Pfarrei groß geworden und hatte das Glück, in eine aktive kirchliche Jugendarbeit hineinzuwachsen. Unsere Kapläne von damals, die Gemeindereferentinnen und Jugendliche aus verschiedenen Verbänden haben mich stark geprägt. Ich war Leiterin einer Kindergruppe, habe dafür verschiedene Kurse absolviert und war viel in der Diözese unterwegs. Aus dieser Zeit stammt auch mein Bild von Kirche mit der Überzeugung, dass Glaube auch immer mit einer gesellschaftlichen Verantwortung verbunden ist und nicht nur Privatsache sein kann.
Mein schönstes Erlebnis in der Pfarrei
Das war unsere Hochzeit in der Erlacher Kirche, mit vielen lieben Menschen und einem Bus voller Leute, die schon auf dem Weg von Bamberg nach Simbach alle rhythmischen Kirchenlieder perfekt einstudiert hatten.
Und jetzt freue ich mich über Begegnungen im und nach dem Gottesdienst, bei denen klar wird, dass Kirche von den Menschen und ihren Beziehungen lebt.
Wünsche für die Zukunft
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir bald wieder mehr Kontakte zueinander haben dürfen, dass sich Menschen wieder persönlich treffen können. Und ich wünsche mir, dass wir es schaffen, die Folgen der Corona-Pandemie gemeinsam zu tragen. Das Corona-Virus darf nicht dazu führen, dass die Menschen in Gewinner und Verlierer gespalten werden. Da ist Solidarität auf allen Ebenen gefragt.
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