Gesichter der Pfarrei

Simbach am Inn Pfarrverband am 02.02.2021

2021 02 Gesichter der Pfarrei Ritzinger

Marile Ritzinger - Ein Gesicht der Pfarrei Kirchberg am Inn

Kindheit und Jugend

Mari­le Rit­zin­ger wur­de 1954 als Jüngs­te von drei Kin­dern auf Hader­mann gebo­ren. Sie wuchs auf dem elter­li­chen Hof in einer sehr gläu­bi­gen Groß­fa­mi­lie auf. Schon in frü­hes­ter Kind­heit spiel­te der christ­li­che Glau­be in ihrem Leben eine gro­ße Rol­le.
Bei Herrn Ober­leh­rer Josef Neu­bur­ger durf­ten die Schul­kin­der immer Auf­ga­ben im Got­tes­dienst über­neh­men, wenn sie zur Früh­mes­se kamen. So durf­te Mari­le schon damals die Lich­ter in der Kir­che ein­schal­ten oder sogar im Got­tes­dienst lesen. Auch Maria Neu­bur­ger ver­stand es, die jun­gen Kirch­ber­ger in die kirch­li­chen Belan­ge ein­zu­füh­ren. So berich­tet uns Mari­le, sie durf­te als Kind schon beim Abstau­ben und Put­zen des Pre­digt­stuhls mit­hel­fen; was für die dama­li­ge Zeit ein ech­tes Pri­vi­leg war. Zuhau­se wur­de durch ihren Bru­der Johan­nes der Kir­chen­be­such groß geschrie­ben. So fei­er­ten sie im kind­li­chen Krei­se Got­tes­diens­te, Hoch­zei­ten und ande­re kirch­li­che Hoch­fes­te auf dem Hadermann-Hof.

Mitverantwortung am Hof

So ver­gin­gen die Schul­jah­re und schon bald stand fest, dass Mari­le den elter­li­chen Hof über­neh­men wür­de. Als dann ganz plötz­lich ihr Vater Lud­wig mit 50 Jah­ren ver­starb, muss­te sie frü­her als geplant die Mit­ver­ant­wor­tung für den Hof über­neh­men und ihre Mut­ter Hil­de unter­stüt­zen, wo es nur ging.
Nach ihrer Hei­rat 1972 mit Anton Rit­zin­ger über­nah­men die bei­den dann den land­wirt­schaft­li­chen Betrieb. Mari­le und Anton haben fünf eige­ne Kin­der und seit 17 Jah­ren ein Pfle­ge­kind. Lei­der traf sie 1989 ein wei­te­rer schwe­rer Schick­sals­schlag. Ihr Sohn Tobi­as ver­starb mir 13 Jah­ren. Vom Glau­ben getra­gen fan­den die bei­den viel Trost in kirch­li­chen Trauer-Elterngruppen.

Erlebnisse in der Pfarrei

Ein unver­gess­li­ches Erleb­nis für Mari­le war natür­lich die Pri­miz ihres Bru­ders Johan­nes 1974 in Kirch­berg. Ihre eige­ne Trau­ung und die Tau­fen ihrer Kin­der wur­den selbst­ver­ständ­lich auch in St. Niko­laus gefei­ert. Die Vor­stel­lung der Gemein­de Kirch­berg beim Besuch von Herrn Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger war ein beson­ders bewe­gen­der Moment in ihrem Leben. Der spä­te­re Papst schüt­tel­te ihr die Hand und bedank­te sich für die humor­vol­le Ausführung.

Mari­le war immer schon ein sehr akti­ves Gemein­de­mit­glied. So war sie 28 Jah­re im Pfarr­ge­mein­de­rat in Kirch­berg, davon 12 Jah­re ers­te Vor­sit­zen­de. In die­ser Zeit wur­de die Fei­er des Kir­chen­pa­tro­zi­ni­ums wie­der in der Pfar­rei Kirch­berg ein­ge­führt. Die Bei­be­hal­tung der Kin­der­met­te lag ihr all die Jah­re beson­ders am Her­zen. Drit­te-Welt-Waren wur­den zum Ver­kauf ange­bo­ten und das Fas­ten­sup­pen­es­sen wur­de ins Leben geru­fen. Sie schmückt seit vie­len Jah­ren den Fron­leinams­al­tar am alten Feu­er­wehr­haus und pflegt und schmückt das Pfar­rer­grab von Herrn Prä­lat Hin­ter. 1995 begann Mari­le ihren Lek­to­ren­dienst in der kirch­ber­ger Kir­che. Seit 42 Jah­ren bau­en Mari­le und Anton die wun­der­schö­ne Krip­pe in der Kir­che auf. Mit viel Geschick und Fan­ta­sie zau­bern sie aus Wur­zeln, Rin­den und Moos eine wun­der­schö­ne Land­schaft, auf die sie rich­tig stolz sein können.

Mari­le durf­te als ers­te Pro­be­samm­le­rin“ im Auf­trag von Herrn Ober­leh­rer Josef Neu­bur­ger in Kirch­berg die Cari­tas Samm­lung ein­füh­ren. Sie fuhr meh­re­re Tage mit ihrem grü­nen Käfer von Haus zu Haus. Und nach­dem die­se Akti­on ein so gro­ßer Erfolg war, wur­de die Samm­lung bei­be­hal­ten und aus­ge­dehnt. Vie­le Jah­re war Mari­le ein Mit­glied des Orts­ca­ri­tas­ver­eins Kirch­berg und war auch immer gern bei Haus­samm­lun­gen unter­wegs.
Als akti­ves Mit­glied des Kath. Frau­en­bun­des Kirch­berg war Mari­le auch vier Jah­re Vor­sit­zen­de des Ver­eins. Der Zusam­men­halt und die Ver­bin­dung von Alt und Jung im Kath. Frau­en­bund sowie der Frau­en­bund­chor lie­gen ihr immer noch beson­ders am Her­zen.
Zudem war sie über 30 Jah­re als Orts­bäue­rin engagiert.

Zwi­schen 1982 und 2001 war Mari­le immer wie­der Tischmut­ter ent­we­der einer Kom­mu­ni­ongrup­pe oder einer Firm­grup­pe. So half sie auch gern in Sim­bach als Tischmut­ter aus, wenn dort in einem Jahr­gang zu wenig waren.

Das Wich­tigs­te in mei­nem Leben ist mei­ne Fami­lie, mein Hof — also mein daheim und mein Glau­be, somit die Kir­che mei­ner Heimat.”

Marile Ritzinger in einer Rede

Gelebter Glaube

Mari­le hat schon immer ihren Glau­ben gelebt. Ob es die Ver­bun­den­heit mit der Kir­che war, ihr Enga­ge­ment im Katho­li­schen Frau­en­bund oder ob es zuhau­se in der Gestal­tung ihrer Kapel­le oder einer Mai­an­dacht war. In jedem Bereich spürt man bei ihr die Ver­bun­den­heit mit Gott und vor allem mit Maria. Auch die vie­len Schick­sals­schlä­ge konn­ten ihren Glau­ben nicht schmälern. 

Ihr geleb­ter Glau­ben und ihre christ­li­che Nächs­ten­lie­be zeigt sich auch in ihrer Tätig­keit als Tages- und Pfle­ge­mut­ter. 1997 begann sie Kin­der aus schwie­ri­gen Ver­hält­nis­sen und Tages­kin­der bei sich auf­zu­neh­men. Man­che Kin­der gal­ten als hoff­nungs­lo­se Fäl­le und soll­ten ins Heim kom­men. Eine letz­te Chan­ce gab ihnen das Jugend­amt auf dem Hader­mann-Hof. Nicht jedes Kind nutz­te die­se Mög­lich­keit, daher freut es Mari­le umso mehr, wenn ehe­ma­li­ge Pfle­ge­kin­der auch nach Jah­ren noch zu Besuch kom­men und das Gespräch mit ihr suchen.

Mari­le ist eine bewun­derns­wer­te Frau, die in ihrem Leben schon sehr viel erreicht hat. Sie kennt kein Jam­mern und kei­ne Auf­ga­be ist ihr zu schwer. Kein Ziel scheint ihr unerreichbar.

Ein Herz muss Hän­de haben und Hän­de müs­sen ein Herz haben!”

Motto von Marile Ritzinger

Hobbys

So hat sie sich vor acht Jah­ren einen gro­ßen Traum erfüllt. Zusam­men mit ihrem Ehe­mann Toni hat sie ein klei­nes Hof­ca­fé auf Hader­mann eröff­net. Jedes Wochen­en­de kocht und backt sie mit uner­müd­li­cher Lei­den­schaft für ihre Gäs­te. Sie ist eine Wir­tin mit Herz und Humor und nimmt sich viel Zeit für ihre Gäs­te, die die­se Auf­merk­sam­keit zu schät­zen wis­sen. Wenn sie dann doch noch etwas freie Zeit fin­det, liest sie ger­ne in Gar­ten­zeit­schrif­ten und holt sich neue Anre­gun­gen für ihre gro­ße Lei­den­schaft: die Blumen.

So wün­schen wir unse­rer Hoder­ma Mari­le noch eine glück­li­che, gesun­de Zukunft, die sie mit Sicher­heit wei­ter­hin in den Dienst ihrer Mit­men­schen stel­len wird!

Den Text ver­fass­te Michae­la Engle­der, Pfar­rei­spre­che­rin Kirchberg

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