Bistum Passau Gastgeber der missio-Aktion
„Frieden leben. Partner für die Eine Welt“ – Unter diesem Motto haben sich in diesem Jahr die kirchlichen Hilfswerke und die Bistümer in Deutschland zur gemeinsamen Aktivität zusammen gefunden. Das Bistum Passau ist in diesem Jahr Gastgeber der zentralen Feierlichkeiten zum Sonntag der Weltmission mit Westafrika als Schwerpunktregion. Verschiedene Gäste aus westafrikanischen Ländern waren deswegen ins Bistum Passau eingeladen, von denen jedoch aufgrund der Virus-Situation nicht alle kommen konnten. Bischof Jonas Dembélé aus Kays in Mali, der auch Vorsitzender der Bischofskonferenz von Mali ist, kam jedoch und besuchte verschiedene Orte und Einrichtungen in der Diözese, u.a. in Simbach. Unterstützt wurde er dabei vom Referat für Mission und Weltkirche mit Referentin Christine Krammer. Auch die Simbacherin Theresia Nüßlein als Vertreterin der Kath. Landvolkbewegung (KLB), die im Vorfeld schon im Senegal an einem Auftaktbesuch teilnahm, begleitete seine Reise.
Vortrag und Gespräch in der Kirche
Im Rahmen dieser Besuchsreise war Bischof Dembélé auch in Simbach, wo er mit Dekan Joachim Steinfeld einen Gottesdienst in St. Marien feierte. Wegen der Virus-Richtlinien fanden der Vortrag und Gesprächsabend nach dem Gottesdienst ebenfalls in der Kirche statt. Der Bischof zeigte einige interessante, manchmal auch erschütternde Fakten und Fotos, auch Rückfragen wurden natürlich gestellt, wobei zwei missio-Dolmetscherinnen das Gespräch übersetzten.
Schwere Zeiten für kirchliches Leben
„Der Terrorismus ist wie ein Krebsgeschwür.”
„Man bekämpft den Terrorismus an einer Stelle. Dann tritt er an einer anderen wieder auf,“ so der katholische Würdenträger. Wie er sagte, brach im Norden des Landes im Jahre 2012 die Tuareg-Rebellion aus, es folgte der Aufstieg von Terrorgruppen wie AQIM (al-Qaida im Maghreb), Ansar Dine, Islamischer Staat und einigen anderen. Seit 2013 versuchen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und die Vereinten Nationen (UNO) nun, Mali militärisch zu stabilisieren. Am UNO-Einsatz MINUSMA mit etwa 12.000 Soldaten sei auch die deutsche Bundeswehr mit inzwischen bis zu 1.100 Soldaten beteiligt, wie der Bischof feststellte.
In den Städten des Nordens von Mali habe es eine Weile wegen der Krise kaum noch kirchliches Leben gegeben. Aus der Stadt Gao hätten nach seinen Worten die Priester fliehen müssen, derzeit kümmere sich eine engagierte Laiengemeinde um die Pfarrei. Auch eine Region wie Kayes an der Grenze zu Senegal und Guinea spürt die Auswirkungen. Wir müssen endlich verstehen“, bilanzierte Bischof Dembélé, „dass wir keine Krise im Norden haben. Wir haben eine Krise in ganz Mali!“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Im Videobeitrag von missio München kommt Bischof Dembélé selbst zu Wort.
Text: Wolfgang Hascher
Bilder: Martin Eibelsgruber
Video-Stream: missio München