Die Ministrantengruppe des Pfarrverbandes Simbach am Inn erlebte kürzlich einen unvergesslichen Ausflug in die malerische Region Südtirol. Mit über 40 begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern begann die Reise am Busbahnhof Simbach, von wo aus sie in Begleitung von Kaplan Magnus Pöschl, Silvia Lenger und Mila Aleric in Richtung Süden aufbrachen.
Nach der Ankunft wurden die Zimmer im Schülerheim des Klosters, das während der Ferien als Jugendherberge genutzt wird, bezogen. Auf der Wiese vor dem Kloster fanden einige Kennenlernspiele statt, bevor man den Sportplatz oder den Pool zur freien Verfügung nutzte. In der Abenddämmerung wanderte die Gruppe durch den Weinberg des Klosters und hielt ihr Nachtgebet mit Blick auf das Eisacktal.
Der nächste Tag war angefüllt mit Erkundungen und spannenden Aktivitäten. Eine Stadtführung in Brixen bot den jungen Ministranten die Gelegenheit, die historische Stadt kennenzulernen. Die Stadtführer trugen Gewänder aus vergangenen Zeiten und brachten so den Jugendlichen die Geschichte der Stadt näher. Im Anschluss gab es Eis, spendiert von Pfarrer Joachim Steinfeld. Nachdem die Stadt ausgiebig erkundet war und es auch Zeit zum Einkaufen gab, fand der Tag seinen unterhaltsamen Abschluss mit einem spannenden Werwolfabend.
Der darauffolgende Tag stand ganz im Zeichen der Natur. Eine aufregende Wanderung auf der Plose eröffnete den Ministranten besondere Erfahrung. Mit der Gondel ging es zur Bergstation, von wo aus sie den Woodywalk mit seinen abwechslungsreichen Stationen erlebten. H. Maximilian Stiegler, Chorherr im Kloster Neustift, begleitete an diesem Tag die Gruppe. Das Gipfelerlebnis auf der Pfannspitz bot zwar wegen des Wetters keine gute Aussicht, doch das Gefühl, es geschafft zu haben war für die Minis ein echtes Erlebnis. An der Talstation der Pfannspitzbahn feierte die Gruppe eine Bergmesse. Kaplan Pöschl ging in seiner Predigt darauf ein, dass wir immer anders von einem Berg herunter kommen, als wir hinaufgestiegen sind. „Das Gehen regt zum Nachdenken an, die Gemeinschaft ermutigt zum Weitergehen, die wunderbare Schöpfung lässt uns über Gott staunen“, so der Geistliche. Da alle nach der Wanderung etwas müde waren, stand danach ein entspannter Filmabend auf dem Programm.
Ein weiterer Höhepunkt des Ausflugs war zweifellos der Donnerstag, der im Kloster Neustift verbracht wurde. Eine faszinierende Führung von H. Maximilian durch das Kloster, den Garten, das angegliederte Museum und die Stiftskirche ermöglichte den Ministranten einen Einblick in das klösterliche Leben. Eine festliche Messe in der Gnadenkapelle der Stiftskirche bot die Gelegenheit zur spirituellen Einkehr, begleitet von der Musik von Sandra und Julia Thalbauer. Kaplan Magnus Pöschl hob in der Predigt hervor, dass die Freude an der Liturgie für den Ministrantendienst unglaublich wichtig sei. Dabei ging er auf den Weihrauch ein, der vielen Minis in der Messe Freude bereitet. „Er ist nicht nur ein Symbol für das aufsteigende Gebet, er zeigt auch, dass hier das Heilige, ja das Allerheiligste ist und wir einen heiligen Dienst verrichten.“
Der Nachmittag war zweigeteilt. Die älteren Ministranten nahmen an einem Weihrauchseminar, geleitet von Kaplan Pöschl und H. Maximilian, teil. Hier erfuhren sie einiges über die verschiedenen Weihrauchsorten und wie man die Kohle richtig zum Glühen bringt. Die jüngeren Teilnehmer spielten ein Märchenquiz mit Silvia Lenger.
Am Abend sorgte der “Bunte Abend” mit lustigen Liedern, Spielen, Tänzen und Sketchen für ausgelassene Stimmung. In selbstgedichteten Liedern wurde der Ausflug besungen, eine Gruppe gab eine Folge „Hubert und Staller“ zum Besten und die Reiseleiter hielten mit einem Sketch der Jugend von heute den Spiegel vor. Die Technik für das Programm wurde von Elias Wagner professionell betreut.
Jeder Tag begann und endete mit besinnlichen Morgen- und Abendgebeten, die von den engagierten Oberministranten vorbereitet wurden. Diese Momente der Einkehr und des Zusammenseins bildeten einen wichtigen Bestandteil des Ausflugs und halfen den Ministranten, sich auf ihre spirituellen Wurzeln zu besinnen.
Mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck trat die Ministrantengruppe schließlich die Heimreise an. Der Ausflug nach Südtirol und das Kloster Neustift werden zweifellos in den Herzen der Teilnehmer noch lange nachklingen – eine Reise, die nicht nur Freundschaften stärkte und bei dem man einiges über klösterliches Leben, Südtirol und seine Kultur lernen konnte, sondern auch den Glauben vertiefte.
Artikel: Magnus Pöschl