Mit Palmbuschen und Prozessionen begannen die Palmsonntagsgottesdienste. Die Buschen wurden zum Beispiel in Eggstetten von Mütterverein, Pfarrgemeinderat und Firmlingen gebunden. In Pfarrheim St. Marien waren 25 Kinder am Vortag damit beschäftigt, nicht nur Palmbuschen zu binden, sondern auch Osterkerzen zu gestalten und Osternester zu basteln. In Erlach erarbeiteten sich die Kindergartenkinder bei einer Feier zeitgleich zum Gemeindegottesdienst kindgerecht die wichtigsten Inhalte der Karwoche. In Dreifaltigkeit war nicht nur der Kindergarten voll miteingebunden, sondern mit Esel Sancho war auch tierische Verstärkung dabei.
In allen Pfarreien erhielten die Erstkommunionkinder ihr Erstkommunionkreuz überreicht, das sie dann bei ihrer Erstkommunionfeier über ihrer Kutte tragen.
Nach zwei Jahren eingeschränkter Feiern an Ostern war es wohltuend, so mit so vielen Kindern und Familien, mit Prozessionen und erlebbarerer Gemeinschaft das Tor zur Karwoche durchschreiten zu können.
Firmlinge halfen beim Palmbuschenbinden in Eggstetten mit
Tatkräftig wird zusammengeholfen, wenn es um die Pfarrei Eggstetten geht. So fanden sich heuer wieder Mitglieder des Müttervereins und des Pfarrgemeinderates zusammen, um gemeinsam für den Palmsonntag Buschen zu binden. Verstärkung erfuhren die Kreativen heuer von Firmlingen, die sich in ihrer Vorbereitung auf das Sakrament in verschiedener Weise in das Pfarreileben einbringen können. Für das gemeinsame Palmbuschenbinden wurde fleißige Vorarbeit geleistet, so in der Natur nach Palmkätzchen Ausschau gehalten, Zweige von Buchs und anderen Stauden geschnitten, Schleifen und weiteres Bastelmaterial besorgt. Bei Josefa Hefele kamen dann alle Mitwirkenden zusammen und banden 90 Sträußchen. Danach gab es eine Brotzeit und die Firmlinge hatten ein Präsent zum Dank für die Möglichkeit der aktiven Unterstützung dabei. Am Palmsonntag konnten dann die Buschen erworben und zur Segnung in die Eggstettener Pfarrkirche mitgenommen werden. Traditionell werden die geweihten Palmsträußchen daheim an einem besonderen Platz aufbewahrt, so zum Beispiel hinter dem Kreuz im „Herrgottswinkel“.
Text: Christina Schmid
„Unser Tor zur Karwoche“
Palmsonntags-Feiern in Wittibreut und Ulbering
Bereits am Vorabend zum Palmsonntag zelebrierte Dekan Joachim Steinfeld in Ulbering eine feierliche Messe, der eine von vielen Gläubigen begleitete Prozession vom Gasthaus Irber hin zur Kirche vorausgegangen war. Am Startpunkt der Prozession freute sich der Geistliche, dass jetzt die „Heilige Woche“ beginne: „Wir erleben eine ganz wichtige Zeit in unserem Kirchenjahr“, so Joachim Steinfeld und segnete die von den Damen des Frauenbundes sehr sorgfältig gebundenen Palmbuschen, die von den Gläubigen zunächst in den anschließenden Gottesdienst und dann in ihre Häuser zum Segen mitgenommen wurden. Der Erlös aus dem Palmbuschen-Angebot wird vom Frauenbund wieder einem guten Zweck zugeführt. Der Geistliche dankte anlässlich der feierlichen Messe allen, die zusammengeholfen hatten, dieses Fest würdig zu gestalten, vor allem dem Frauenbund. Er erinnerte aber auch an die frohe Botschaft, die Ostern letztlich für die Christen bereithalte: nämlich die Hoffnung, die durch die Auferstehung verdeutlicht werde.
Auch in Wittibreut hatte der Frauenbund dafür gesorgt, dass zahlreiche Palmbuschen für die Gläubigen am Palmsonntagmorgen zur Verfügung standen, die auch in den Händen der Gottesdienst-Teilnehmer vor der Messfeier von Kaplan Magnus Pöschl auf dem Kirchenplatz gesegnet wurden. Der Geistliche: „Nach dem freudigen Einzug in Jerusalem hat Jesus dann das Kreuz des Leidens auf sich genommen. Die Freude kehrte sich um in das Gegenteil.“ – Diese sich abzeichnende Leidensgeschichte Jesu war dann auch Kernelement des Gottesdienstes, in dem aber auch sichtbar wurde, dass am Ende des Leides die frohmachende Botschaft der Auferstehung und der Erlösung stehe. Den Gottesdienst begleitete kirchenmusikalisch Monika Leitl. Der Erlös aus dem Verkauf der Palmbuschen und auch der Ostergeschenke, die im Anschluss an den Gottesdienst im Pfarrheim angeboten wurden, ist für die Ukraine-Hilfe und ein Teil für Kirchenschmuck gedacht. Alles wurde von Mitgliedern der Frauenbund- Vorstandschaft gefertigt.
Bericht: Wolfgang Hascher
Viele Gläubige feierten den Palmsonntagsgottesdienst in Dreifaltigkeit mit
Spiel auf dem Kirchenvorplatz – seit zehn Jahren ist Esel „Sancho“ mit dabei
In Dreifaltigkeit wird der Palmsonntag als Tor zur Karwoche immer ganz besonders begangen, mitgestaltet von Mädchen und Buben vom Kath. Kinderhaus Dreifaltigkeit mit ihren Erzieherinnen mit Leiterin Claudia Pagler. Kalt wehte der Wind durch den Kirchenvorhof, doch es blieb während des Spiels der Kinder trocken und am Himmel blinzelte sogar die Sonne.
„Wir ziehen mit Freude nach Jerusalem, von allen Seiten kommen wir zu einem großen Fest.”
Die Kinder gingen hinter dem Esel „Sancho“ her, geführt von Elisabeth Watzenberger, die mit ihrem Vierbeiner schon von Hinterholz nach Dreifaltigkeit marschiert war. Heimwärts durfte ihn dann ihr kleiner Sohn Jonas an der Leine führen. Doch erst hatte der Esel einen wichtigen Part in der Darstellung, war ja auch Jesus einst auf einem Esel reitend in Jersualem angekommen. „Wir loben Jesus, Hosianna“, erklang und die kleinen Darsteller legten Palmzweige, Tücher und Kleider auf den Weg. Stadtpfarrer Joachim Steinfeld nahm die Weihe der Palmbuschen vor. Einfache Gebinde aus Palmkätzchen und Buchs bis hin zu farbenprächtigen Buschen an Stecken mit frischen Frühlingsblumen, Bändern und Brezeln bestückt, hielten die Gläubigen in den Händen. Gemeinsam wurde in das Gotteshaus gezogen. „Wir erinnern uns an den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem vor seinem Leiden. Jerusalem ist nicht nur eine Stadt weit weg von hier, Jerusalem ist auch unsere Stadt, unsere Versammlung, unsere Gemeinde. Wir alle sind das Volk Gottes, die Heilige Stadt, in die Jesus einziehen und bei uns ankommen will“, so Steinfeld. Schulkinder trugen die Kyrie-Rufe vor und stellten dann Überlegungen zu einem „König“ an. Ein Mädchen nahm auf einem „Thron“ vor dem Altar Platz und die Kleinen vom Kinderhaus brachten Krone, Zepter und weitere Utensilien. „Jesus war ein anderer König, er hatte keinen Besitz“, stellten zwei Schulkinder fest. Eines war der König mit Zepter und glänzenden Mantel, das andere trug eine Dornenkrone und Stock. Eindrucksvoll zeigten sie die Gegensätze vom prächtigen Herrscher und Jesus, der den Menschen Diener sein und Versöhnung bringen will, auf. Stadtpfarrer Joachim Steinfeld trug das Evangelium nach Matthäus vor, in dem die Gläubigen hörten, wie Jesus gefangen genommen und von Pontius Pilatus zum Tod verurteilt wurde. Eine Dornenkrone wurde vor den Altar gelegt, mit schwarzen Tüchern ein Kreuz gelegt und darauf eine brennende Kerze gestellt. Zur Gabenbereitung lud der Pfarrer die Kinder, die ihre geweihten Palmbuschen in den Händen hielten, zu sich um den Altar ein. Zum Kommuniondank zeigten die Kindergartenkinder einen meditativen Tanz mit Symbolen, die auf die kommende stille Woche hinwiesen. Steinfeld segnete die Kreuze, die die Erstkommunikanten an ihrem großen Tag, wenn sie zum ersten Mal an den Tisch des Herrn geladen sind, tragen dürfen. Den Kindern hängte er die Kreuze um und fand für jedes einzelne persönliche Worte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Organist Matthias Klingwarth sowie von den Sängerinnen und Gitarristinnen Manuela Diermayr und Sabine Prebeck. Der Stadtpfarrer bedankte sich beim Kinderhausteam für die Mitgestaltung, allen Mitfeiernden und wünschte eine gesegnete heilige Woche. Die Pfarrgemeinderätinnen Elfriede Schreiner und Judith Reinhard boten Palmbuschen, die im Vorfeld vom Pfarrgemeinderatsteam gebunden wurden, gegen eine freiwillige Spende an. Der Erlös wird für die Vorplatzgestaltung der Dreifaltigkeitskirche verwendet.
Text: Christina Schmid