Ende Mai dieses Jahres konnte der ehemalige Kirchenpfleger und Gönner der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Erlach Reinhard Fuß seinen 80. Geburtstag begehen. Feiern konnte er allerdings zu diesem Zeitpunkt wegen des Kontaktverbots nicht. Als überaus geselligem Menschen war dies für ihn ein großer Wermutstropfen.
Doch beim Gottesdienst an seinem Ehrentag überraschten Dekan und Stadtpfarrer Joachim Steinfeld und Kirchenpfleger Christoph Obermaier den Jubilar mit einer herzlichen Gratulation sowie Würdigung seiner Person und der Verdienste für 24 Jahre Kirchenpfleger und viele Jahre im Diözesansteuerausschuss: „Sie sind ein Mensch der dankbar rückwärts schauen kann, immer mutig vorwärts und stets gläubig aufwärts schaut“.
Große Verantwortung übernimmt Reinhard Fuß immer noch: nämlich für den Kirchenwald in Erlach, der vor einigen Jahren vollständig wegen Borkenkäferbefall abgeholzt werden musste. Als passionierter Jäger liebt er den Wald und er setzte sich ehrenamtlich mit all seiner Kraft für die Wiederaufforstung ein.
Passionierter Jäger und Waldliebhaber
Das gab auch den Ausschlag für das Geschenk zu seinem runden Geburtstag: Dekan und Kirchenpfleger versprachen, ihm zu Ehren im Pfarrwald einen Baum seiner Wahl zu pflanzen — der Jubilar entschied sich für einen Walnussbaum. Diese Pflanzaktion fand nun „corona-konform“ statt: Josef Pichler, hob das Pflanzloch am Vortag aus, Joachim Steinfeld und Christoph Obermaier pflanzten ihn ein und informierten im Anschluss Reinhard Fuß, der bei einem Spaziergang den fast 3 Meter hohen Baum am Rande des Kirchenwaldes vorfand.
„Allen die hier vorbeikommen, sollen die Früchte in einigen Jahren Freude, Genuss und Segen sein.”
Mit großer Freude über dieses besondere Geschenk schlug der Jubilar in einem kleinen Interview mit der PNP den Bogen zu der Ballade von Theodor Fontane über „Herrn Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, dem das Verschenken der Früchte seines Birnbaums an vorbeikommende Kinder die größte Freude war.
Reinhard Fuß sieht hier eine Parallele: „Mir gefällt der Gedanke, dass künftige Generationen von Erlachern wissen, wo sie Walnüsse und Kastanien ernten können. Allen die hier vorbeikommen, sollen die Früchte in einigen Jahren Freude, Genuss und Segen sein.“
Reinhard Fuß berichtete bei der Gelegenheit wie der Kirchenwald sehr nachhaltig und ökologisch aufgeforstet wurde — mit Eiben, Kastanien, Eisbeeren, Mehlbeeren — denn auch die Tiere sollen im Holz später genügend Nahrung finden.
750 Stunden hat er in den letzten zwei Jahren mit der Pflanzung verbracht und bereits jetzt kann man sehen, wie alles wieder zu Wachsen beginnt und neues Leben entsteht.
Sein Dank gilt Josef Pichler, der ihn mit Traktor und Gerätschaften unterstützt sowie zahllose Pflanzlöcher ausgehoben hat.
Seinen Jubeltag hoffte er im Oktober anlässlich des Geburtstages seiner Frau und ihrer goldenen Hochzeit mit einem Fest nachholen zu können, aber auch das war noch nicht möglich. Die große Freude aber über die Pflanzung des Nussbaumes sei ihm ein Ausgleich und die Vorfreude auf eine Bank, die der Stadtpfarrer versprach, im kommenden Jahr an der Stelle zu errichten, ebenso.
Text und Bilder: Christine Hacker
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