Zu Beginn des “Advent in Simbach” steht immer die Segnung des Adventskranzes durch die Geistlichkeit, den Schlusspunkt setzt traditionell das Rorate in der Stadtpfarrkirche St. Marien.
Auch heuer war das Gotteshaus nur mit Kerzen beleuchtet und mit vielen Mitfeiernden gefüllt. Weiteren Lichterschein brachten die Trachtlerinnen und Trachtler der Trachtenvereine “Inntaler Simbach” und “Edelweiß Antersdorf” mit ihren Laternen herein. Zusammen mit Pfr. Joachim Steinfeld, den Ministranten, 2. Bürgermeister Dr. Bernhard Großwieser und Petra Enghofer, Kulturbeauftragte des Stadtrates und Organisatorin des Kulturprogramms beim “Advent in Simbach”, zogen sie durch den Mittelgang der Kirche ein. Organistin Monika Leitl ließ dabei feierlich die Orgel erklingen und zur Eröffnung sang der Kirchdorfer Männerchor “Rorate”, weiter bereicherten die Sänger mit dem Lied “In Nacht und Dunkel liegt die Erd” sowie mit Stücken aus der “Bauernmesse” und der “Waidlermesse” den Gottesdienst. Adventliche Weisen spielte die Antersdorfer Salettl-Musi auf Querflöte, Geige, Harfe, Gitarre und Kontrabass und zum Schluss wurde gemeinsam das Adventlied “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit” gesungen.
Das Rorate wurde am 8. Dezember, dem Festtag der “Erwählung Mariens”, früher “Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens” genannt, gefeiert. “Das Fest kreist zwar um die Person Mariens, meint aber uns alle, denn es beginnt der Weg des Erlösers, unsere Erlösung”, so Stadtpfarrer Joachim Steinfeld die besinnliche Stunde einleitend. “Die Bezeichnung “Erwählung Mariens” trifft meines Erachtens besser, was dieses Fest bedeutet. Erwählt werden verlangt eine Antwort. In Maria haben wir ein ermutigendes Vorbild, “Ja” zu sagen. In Maria, der Mutter Jesu, ist uns Gottes Güte sehr nahegekommen und so steht Maria vor uns als Zeichen des Trostes, der Ermutigung und der Hoffnung, sie deutet uns: “Hab’ Mut, es mit Gott zu wagen, hab’ Mut, das Wagnis des Glaubens einzugehen und dich auf das Wagnis der Güte einzulassen”, betonte Steinfeld in seiner Predigt und erklärte weiter: “Das Fest bereitet uns auf die Gottesmutterschaft Mariens vor und führt auf das Fest der Geburt Christi hin. Mit seinem “Ja” zum Menschen Maria sagt Gott auch “Ja” zu uns allen Menschen, auch wenn das “Ja” der Menschen zu Gott oft nur zögerlich und zaghaft gegeben wird”.
Stimmungsvoll brannten am großen Adventskranz vor dem Altar bereits zwei Kerzen. Draußen war es längst dunkle Nacht und auf dem Kirchenplatz, der die letzte Woche in ein Budenstädtchen verwandelt war, war es ganz “still und staad”. Die Goldhaubenfrauen und die Männer in ihren Trachten hielten ihre mit brennenden Kerzen bestückten Laternen in den Händen und brachten förmlich das Licht aus dem Kirchenraum hinaus in die Dunkelheit und erhellten diese.
Artikel: Christina Schmid