Die zentrale Feier des Bistums Passau zum Weltgebetstag für geistliche Berufe fand heuer in Simbach statt. Organisiert wurde die Feierlichkeit, die zusammen mit Bischof Dr. Stefan Oster stattfand, vom Passauer Zentrum für Berufungspastoral in Zusammenarbeit mit dem Dekanat Simbach unter Leitung von Dekan Joachim Steinfeld. Zielsetzung ist, im Rahmen des diesjährigen Mottos „Weiterleben“, junge Menschen vorzustellen, die sich der Kirche und dem Glauben in Form ihrer Lebensführung und ihres Berufes zugewandt haben.
Über 200 Gläubige machten sich dann, angeführt durch die Tanner Herrgottsbläser und begleitet durch Gebete, die Domvikar Peter Kunz sprach, auf den Weg in Richtung Marienhöhe zum Kloster der Congregatio Jesu in der Maria-Ward-Straße. Dort nahmen Schwester Jana Stadler und Frater Serafim Becker ebenfalls Bezug auf ihr – dem Glauben zugewandtes – Leben.
Weiter ging der Weg, der durch die Feuerwehr Simbach und die Polizei gesichert wurde, in Richtung Simon-Breu-Straße, wo bei der Kinderarztpraxis die Gemeindereferentin Nadine Feuchtmeir und Gemeindereferentin in Ausbildung Melanie Lachauer dargelegten, wie sie zu ihrer Berufung hin zu christlicher Lebensführung und der damit verbundenen beruflichen Tätigkeit gefunden hatten. Begleitet durch gemeinsame Gebete und Marienrufe ging es schließlich weiter zur Stadtpfarrkirche St. Marien, wo an der Schluss-Station die Pastoralpraktikanten Lukas Mixa und Georg Bruckmaier ihren Berufungsweg schilderten und ausführlich begründeten, warum sie diese Hinwendung zum Glauben und zur Kirche gewählt hatten.
Unter feierlichem Glockengeläut zogen dann alle Gläubigen, angeführt durch Bischof Stefan Oster und zahlreiche weitere Vertreter der Geistlichkeit, in die Stadtpfarrkirche St. Marien zur Feier der Vesper ein. Musikalisch mitgestaltet und an der Orgel begleitet wurde die Feier durch Regionalkantor Christian Debald und den Kirchenchor St. Marien.
„Nachdem ich heute so schöne Lebenszeugnisse über die Berufung der jungen Leute gehört habe, bin ich sicher, dass der Herr alle Menschen zum Glauben ruft und ermuntert, im Glauben gefestigt weiterzuleben.”
In seiner Predigt ging der Bischof in seiner den Menschen sehr zugewandtem Art – nämlich mitten unter den Gläubigen zwischen den Bankreihen stehend – auf das Gebetstags-Motto „Weiterleben“ ein: „Nachdem ich heute so schöne Lebenszeugnisse über die Berufung der jungen Leute gehört habe, bin ich sicher, dass der Herr alle Menschen zum Glauben ruft und ermuntert, im Glauben gefestigt weiterzuleben. Im 19. Jahrhundert hat der Herr auch jemanden gerufen, den wir alle kennen – den Bruder Konrad, dessen Todestag wir jetzt begehen. Er ging von seiner Heimat aus in die Weite, weil er erkannte, dass alle Schönheit dieser Welt Gott als Hintergrund hat. Als er entdeckte, wozu er berufen war, ging er dann in die Enge einer Klosterzelle. Alle Menschen, die zu ihm kamen, haben verstanden, dass in der Enge der Zelle die unglaubliche Weite des Herzens liegt. Und so ist es, dass man als Christ selbst in der engsten Klosterzelle eine Weite erlebt, die man sich sonst nicht vorstellen kann. Unser aller Berufung ist es, uns auf diese Reise einzulassen und auch andere einzuladen, mitzugehen, nämlich auf die Reise nach einem größeren Leben. Gott segne Sie alle und ihr Gebet.“
Zum Abschluss der Vesper-Feier dankte Domvikar Peter Kunz noch allen, die zur Gestaltung dieser Weltgebetstags-Feier und der Vesper beigetragen hatten: der Feuerwehr, den Ministranten und Mesnerinnen, der Geistlichkeit in Simbach mit Dekan Joachim Steinfeld, Kaplan Magnus Pöschl und Pater Biju, allen das Glaubenszeugnis gebenden jungen Menschen, den Ordensleuten, den Herrgottsbläsern, dem Regionalkantor: „Durch gemeinschaftliches Zutun konnten wir diese Feierlichkeit begehen, das Ganze auch noch trockenen Fußes trotz des Aprilwetters rundherum.“
Den Abschluss bildete noch ein gemeinsames Beisammensein im Pfarrheim neben der Kirche, wo sich die Gläubigen noch mit allen Vertretern der Geistlichkeit und ganz besonders mit Bischof Stefan Oster in gemeinsamem Gespräch bei einem Imbiss über viele mit dem Glauben verbundene Themen und über das christliche Leben austauschen konnten.
Artikel: Wolfgang Hascher