Therese Wieland als Mesnerin verabschiedet

Martin Eibelsgruber am 18.12.2024

2024 12 15 Wieland Verabschiedung Wolfgangn Hascher
Einen symbolischen, goldenen Kirchenschlüssel zu ihrem Ruhestand nach 42 Jahren Tätigkeit als Mesnerin in Wittibreut übergab Dekan Joachim Steinfeld anlässlich eines feierlichen Gottesdienstes an Resi Wieland.

Nach 42 Jahren Dienst wurde Resi Wieland als Mesnerin der Pfarrkirche Wittibreut in den Ruhestand verabschiedet.

Nach 42 Jah­ren uner­müd­li­chen Diens­tes wur­de die lang­jäh­ri­ge Mes­ne­rin Resi Wie­land fei­er­lich von Pfr. Joa­chim Stein­feld in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det. Und wenn sie sich nun zwar aus der offi­zi­el­len Tätig­keit zurück­zieht, so bleibt ihre Ver­bun­den­heit zur Kir­che, zu ihrer Kir­che in Wit­tib­reut”, unge­bro­chen bestehen.

Ein Dienst, der als "vorübergehend" begann

Im Dezem­ber 1982, im Alter von 34 Jah­ren, trat sie ihren Dienst an — eigent­lich nur vor­über­ge­hend”, wie es damals geplant war. Doch aus dem vor­über­ge­hen­den Ein­satz wur­den 42 Jah­re vol­ler Hin­ga­be, Pflicht­be­wusst­sein und gro­ßer Lie­be zur Kir­che. Jeden Tag ging sie seit damals schon zei­tig mor­gens fast einen Kilo­me­ter von Kern­ei­gen hin­auf zur Kir­che, im Som­mer wie im Win­ter, um die nöti­gen Vor­be­rei­tun­gen für den Got­tes­dienst zu tref­fen, der zu die­ser Zeit täg­lich um 7.15 Uhr statt­fand. Bald auf­zu­ste­hen gehör­te zu ihrer Rou­ti­ne und spie­gelt ihre bei­spiel­haf­te Dis­zi­plin wider.

Ein Leben für die Kirche, mit Herz und Seele

Die Auf­ga­ben der Mes­ne­rin Resi Wie­land waren viel­fäl­tig: Über 40 Advents­krän­ze hat sie im Lau­fe der Jah­re eigen­hän­dig gebun­den, die Kir­che stets sorg­sam gepflegt, geputzt und immer, aber ins­be­son­de­re an Hoch­fes­ten, für fest­li­chen Glanz mit Blu­men­schmuck gesorgt, den sie von Nach­ba­rin­nen oder Gärt­ne­rin­nen bekam. Jede Mes­se war bis ins kleins­te Detail vor­be­rei­tet — von den Ker­zen über den Blu­men­schmuck bis hin zu den Mess­ge­wän­dern, auch der Minis­tran­ten. Nicht zuletzt sorg­te sie bei Beer­di­gun­gen für einen wür­de­vol­len Rah­men, stets bedacht dar­auf, dabei den Men­schen mit man­cher Umar­mung in schwe­ren Stun­den Halt zu geben.

Ihr uner­müd­li­cher Ein­satz für die Kir­che bedeu­te­te meist auch Ver­zicht. Ihr Mann Josef und die Kin­der muss­ten eigent­lich immer zurück­ste­cken, wäh­rend sie ihre Ver­pflich­tun­gen erfüll­te. Sie war näm­lich auch noch 32 Jah­re Vor­sit­zen­de des Katho­li­schen Frauenbundes.

Doch die Kir­che war und ist natür­lich nach wie vor für sie eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Auch wenn ich jetzt nicht mehr Dienst mache, es ist und bleibt immer mei­ne Kir­che”, erklärt sie aus tie­fer Über­zeu­gung. Beson­ders im Gedächt­nis sind ihr noch die Altar­wei­he im Jahr 1983 mit Bischof Franz Xaver Eder und 1996 die Innen­re­no­vie­rung der Kir­che, die mit äußerst viel Arbeit ver­bun­den war. In ihrer lan­gen Dienst­zeit arbei­te­te sie mit ins­ge­samt fünf Geist­li­chen zusam­men: Pfar­rer Zirn­bau­er, Pfar­rer Nee­ser, Pfar­rer Dr. Frisch­ke, Pfar­rer Samerei­er und jetzt mit Dekan Joa­chim Steinfeld. 

Ein gebro­che­ner Wir­bel mit nach­fol­gen­der Ope­ra­ti­on brach­te sie jetzt schließ­lich zur Erkennt­nis, dass sie ihre umfang­rei­chen Ver­pflich­tun­gen wohl wer­de auf­ge­ben müs­sen. Doch ihre Ver­bun­den­heit zur Kir­che bleibt: Seit dem 20. August 2024 sperrt sie immer noch täg­lich das Got­tes­haus auf und zu — eine Auf­ga­be, die jetzt etwas leich­ter für sie ist als frü­her, da sie seit vier Jah­ren direkt gegen­über der Kir­che wohnt.

Ein Wunsch für die Zukunft

Ihre Ver­ab­schie­dung in den Ruhe­stand hin­ter­lässt nicht nur eine Lücke in der Pfar­rei, son­dern mit ihren Wor­ten auch eine Bot­schaft, denn sie wünscht sich, dass die Kir­che wie­der mehr Auf­wind bekommt. Es tut mir in der See­le leid”, so bedau­ert sie, dass heu­te deut­lich weni­ger Men­schen den Weg in die Kir­che fin­den, sie kamen doch frü­her wie selbst­ver­ständ­lich. Die Zeit ist halt eine ande­re gewor­den”, sagt sie nach­denk­lich, fast trau­rig. Den­noch bleibt ihre Hoff­nung leben­dig, dass sich die­ser Trend wie­der umkeh­ren möge.

Pfr. Joa­chim Stein­feld bedank­te sich nun für ihren nim­mer­mü­den Ein­satz über 42 Jah­re hin­weg und beton­te anläss­lich ihrer offi­zi­el­len Ver­ab­schie­dung wäh­rend eines Got­tes­diens­tes, dass sie mit ihrer Hin­ga­be und Treue ein Vor­bild für die gesam­te Gemein­de sei: Alles hat sei­ne Zeit. Es gibt eine Zeit, etwas zu begin­nen, und eine Zeit, wie jetzt, etwas zu been­den. Wenn wir dich nun ver­ab­schie­den, so gilt dir größ­ter Dank für das, was du alles geleis­tet hast. Vor 42 Jah­ren wur­de Dir als Mes­ne­rin der Schlüs­sel zur Pfarr­kir­che von Wit­tib­reut anver­traut. Du hast die­sen Dienst all die Jah­re zuver­läs­sig und umsich­tig aus­ge­führt. Als Zei­chen der Aner­ken­nung und Wert­schät­zung, aber auch zur Erin­ne­rung an dei­ne Zeit als Mes­ne­rin darf ich Dir die­sen gol­de­nen Schlüs­sel über­rei­chen, ver­bun­den mit gro­ßem Dank für all das, was du in den ver­gan­ge­nen vier Jahr­zehn­ten geleis­tet hast. Die­ses Got­tes­haus ist für dich wie zu einer Hei­mat gewor­den. Du hast die Pfarr­kir­che als gro­ßen Teil dei­nes Lebens gese­hen, und oft hast du im Ver­bor­ge­nen gear­bei­tet. Du warst eine treue Ver­wal­te­rin im Wein­berg des Herrn.” — Und so war es nicht ver­wun­der­lich, dass lang­an­hal­ten­der ste­hen­der Bei­fall der Got­tes­dienst-Besu­cher die­se Wür­di­gung deut­lich bekräf­tig­te. Den Mes­ner­dienst über­neh­men der­zeit enga­gier­te Gläu­bi­ge der Pfarrei.

Text und Bil­der: Wolf­gang Hascher

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