![2024 12 15 Wieland Verabschiedung](https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=1000&q=82&w=1600 1600w, https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=750&q=82&w=1200 1200w, https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=500&q=82&w=800 800w, https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=250&q=82&w=400 400w, https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=125&q=82&w=200 200w, https://bistumpassau.imgix.net/images/PV-Standard/2024-12-15_Wieland-Verabschiedung.jpg?auto=compress%2Cformat&crop=focalpoint&fit=crop&fp-x=0.5&fp-y=0.5&h=63&q=82&w=100 100w)
Nach 42 Jahren Dienst wurde Resi Wieland als Mesnerin der Pfarrkirche Wittibreut in den Ruhestand verabschiedet.
Nach 42 Jahren unermüdlichen Dienstes wurde die langjährige Mesnerin Resi Wieland feierlich von Pfr. Joachim Steinfeld in den Ruhestand verabschiedet. Und wenn sie sich nun zwar aus der offiziellen Tätigkeit zurückzieht, so bleibt ihre Verbundenheit zur Kirche, zu “ihrer Kirche in Wittibreut”, ungebrochen bestehen.
Ein Dienst, der als "vorübergehend" begann
Im Dezember 1982, im Alter von 34 Jahren, trat sie ihren Dienst an — eigentlich nur “vorübergehend”, wie es damals geplant war. Doch aus dem vorübergehenden Einsatz wurden 42 Jahre voller Hingabe, Pflichtbewusstsein und großer Liebe zur Kirche. Jeden Tag ging sie seit damals schon zeitig morgens fast einen Kilometer von Kerneigen hinauf zur Kirche, im Sommer wie im Winter, um die nötigen Vorbereitungen für den Gottesdienst zu treffen, der zu dieser Zeit täglich um 7.15 Uhr stattfand. Bald aufzustehen gehörte zu ihrer Routine und spiegelt ihre beispielhafte Disziplin wider.
Ein Leben für die Kirche, mit Herz und Seele
Die Aufgaben der Mesnerin Resi Wieland waren vielfältig: Über 40 Adventskränze hat sie im Laufe der Jahre eigenhändig gebunden, die Kirche stets sorgsam gepflegt, geputzt und immer, aber insbesondere an Hochfesten, für festlichen Glanz mit Blumenschmuck gesorgt, den sie von Nachbarinnen oder Gärtnerinnen bekam. Jede Messe war bis ins kleinste Detail vorbereitet — von den Kerzen über den Blumenschmuck bis hin zu den Messgewändern, auch der Ministranten. Nicht zuletzt sorgte sie bei Beerdigungen für einen würdevollen Rahmen, stets bedacht darauf, dabei den Menschen mit mancher Umarmung in schweren Stunden Halt zu geben.
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kirche bedeutete meist auch Verzicht. Ihr Mann Josef und die Kinder mussten eigentlich immer zurückstecken, während sie ihre Verpflichtungen erfüllte. Sie war nämlich auch noch 32 Jahre Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes.
Doch die Kirche war und ist natürlich nach wie vor für sie eine Herzensangelegenheit. “Auch wenn ich jetzt nicht mehr Dienst mache, es ist und bleibt immer meine Kirche”, erklärt sie aus tiefer Überzeugung. Besonders im Gedächtnis sind ihr noch die Altarweihe im Jahr 1983 mit Bischof Franz Xaver Eder und 1996 die Innenrenovierung der Kirche, die mit äußerst viel Arbeit verbunden war. In ihrer langen Dienstzeit arbeitete sie mit insgesamt fünf Geistlichen zusammen: Pfarrer Zirnbauer, Pfarrer Neeser, Pfarrer Dr. Frischke, Pfarrer Samereier und jetzt mit Dekan Joachim Steinfeld.
Ein gebrochener Wirbel mit nachfolgender Operation brachte sie jetzt schließlich zur Erkenntnis, dass sie ihre umfangreichen Verpflichtungen wohl werde aufgeben müssen. Doch ihre Verbundenheit zur Kirche bleibt: Seit dem 20. August 2024 sperrt sie immer noch täglich das Gotteshaus auf und zu — eine Aufgabe, die jetzt etwas leichter für sie ist als früher, da sie seit vier Jahren direkt gegenüber der Kirche wohnt.
Ein Wunsch für die Zukunft
Ihre Verabschiedung in den Ruhestand hinterlässt nicht nur eine Lücke in der Pfarrei, sondern mit ihren Worten auch eine Botschaft, denn sie wünscht sich, dass die Kirche wieder mehr Aufwind bekommt. “Es tut mir in der Seele leid”, so bedauert sie, “dass heute deutlich weniger Menschen den Weg in die Kirche finden, sie kamen doch früher wie selbstverständlich. Die Zeit ist halt eine andere geworden”, sagt sie nachdenklich, fast traurig. Dennoch bleibt ihre Hoffnung lebendig, dass sich dieser Trend wieder umkehren möge.
Pfr. Joachim Steinfeld bedankte sich nun für ihren nimmermüden Einsatz über 42 Jahre hinweg und betonte anlässlich ihrer offiziellen Verabschiedung während eines Gottesdienstes, dass sie mit ihrer Hingabe und Treue ein Vorbild für die gesamte Gemeinde sei: “Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit, etwas zu beginnen, und eine Zeit, wie jetzt, etwas zu beenden. Wenn wir dich nun verabschieden, so gilt dir größter Dank für das, was du alles geleistet hast. Vor 42 Jahren wurde Dir als Mesnerin der Schlüssel zur Pfarrkirche von Wittibreut anvertraut. Du hast diesen Dienst all die Jahre zuverlässig und umsichtig ausgeführt. Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, aber auch zur Erinnerung an deine Zeit als Mesnerin darf ich Dir diesen goldenen Schlüssel überreichen, verbunden mit großem Dank für all das, was du in den vergangenen vier Jahrzehnten geleistet hast. Dieses Gotteshaus ist für dich wie zu einer Heimat geworden. Du hast die Pfarrkirche als großen Teil deines Lebens gesehen, und oft hast du im Verborgenen gearbeitet. Du warst eine treue Verwalterin im Weinberg des Herrn.” — Und so war es nicht verwunderlich, dass langanhaltender stehender Beifall der Gottesdienst-Besucher diese Würdigung deutlich bekräftigte. Den Mesnerdienst übernehmen derzeit engagierte Gläubige der Pfarrei.
Text und Bilder: Wolfgang Hascher