Besonders für die Kinder ist der 24. Dezember ein Tag, dessen Stunden kaum zu vergehen scheinen, bis es endlich dunkel wird. Wenn es Abend ist, dann kommt das Christkind und dies können die Mädchen und Buben kaum erwarten.
Seit vielen Jahren gibt es im Pfarrverband Simbach die Aktion „Wir warten aufs Christkind“. Im Kath. Kinderhaus Dreifaltigkeit versammelten sich die Kinder mit den Betreuern Pastoralreferent Martin Eibelsgruber, Sonja, Lara und Sina Gschneidner, Miriam Christl, Theresa und Franziska Schreiner sowie Daniel Loher.
In weihnachtlicher Atmosphäre wurden Geschichten vorgelesen, Lieder gesungen, es gab Kinderpunsch und Lebkuchen. Je später es wurde, so stieg auch Spannung und dies war den Kindern an ihren strahlenden Augen und roten Bäckchen anzusehen. Bevor es zur Krippenandacht in die Dreifaltigkeitskirche ging, versammelten sich die jungen Teilnehmer mit dem Betreuerteam im Turnsaal des Kinderhauses. Hier verrieten die Kinder, was sie auf den Wunschzettel ans Christkind geschrieben hatten. Ein Einhorn, „Malen nach Zahlen“ und einen Schrank für die Baby-Born-Puppe wünschte sich zum Beispiel Emilia, Nico ein ferngesteuertes Auto und eine wasserdichte Uhr. Weiter wurden „Tonies“, „Playmobil“ genannt und einige Kinder hatten vor lauter Aufregung so kurz vor der Bescherung ganz vergessen, was sie auf den Wunschzettel geschrieben hatten.
Plötzlich pochte es an der Tür, ein Junge machte auf und entdeckte ein Körbchen mit Präsenten für die Kinder, nämlich Büchlein mit Titel „Die Weihnachtsgeschichte zum Ausmalen“. Es wurde Zeit, sich auf den Weg zur nahen Dreifaltigkeitskirche zu machen.
Mit Krippe im Vorraum und vor dem Altar, großem Christbaum mit silbernen und goldenen Kugeln, Sternen und vielen Lichtern war das Gotteshaus weihnachtlich geschmückt. „Frohe Weihnacht, merry christmas“, „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Zünd‘ ein Licht an“ waren stimmungsvolle Lieder und Weisen, die Familie Grundwürmer mit Freunden gesanglich und instrumental darbrachte.
„Wochenlang haben wir uns auf Weihnachten vorbereitet, am Adventskranz die Kerzen entzündet, am Adventskalender täglich ein Türchen geöffnet. Daheim, in den Kirchen ist alles für das Fest der Geburt Jesu schön geschmückt. Nun wollen wir das Licht von Bethlehem anzünden als Zeichen des Friedens. Der Frieden ist bedroht, und so stammt das Friedenslicht aus Sicherheitsgründen heuer nicht direkt aus der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem, sondern aus „Christkindl“ in Oberösterreich, wo es aufbewahrt wurde. Möge das Licht weiterbrennen, denn die Welt braucht Frieden, Hoffnung und Liebe“, so Pastoralreferent Martin Eibelsgruber, der mit den vielen Kindermettenbesuchern die Andacht feierte. Tatsächlich war die Kirche bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Er trug aus dem Evangelium nach Lukas die Weihnachtsgeschichte vor und Kinder stellten eindrucksvoll das Geschehen in einem Krippenspiel dar.
„Fürchte dich nicht“, sagte ein Engel zu Maria, die sich mit Josef auf Herbergssuche machte, von einem Wirt hingeführt wurde zum Stall mit Krippe und wieder ein Engel drei Hirten die frohe Botschaft über Christi Geburt brachte. Die Kinder entzündeten am Friedenslicht immer mehr Kerzen und erklärten, dass mit Jesus Licht in die Dunkelheit kommt.
In den Fürbitten wurde an Menschen gedacht, in deren Leben es dunkel ist, an Kranke, Einsame. Miteinander wurde „Vater unser“ gebetet, nur noch die Lichter am hohen Christbaum und die Kerzen rund der Krippe brannten, als „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang. Pastoralreferent Martin Eibelsgruber bedankte sich bei allen Mitwirkenden und segnete die vielen Menschen, die sich beim Auseinandergehen gegenseitig frohe Weihnachten wünschten.
Draußen war es inzwischen finster und nun konnte es bis zur Bescherung gar nicht mehr lange dauern. „Das Christkind muss ein blaues Kleid anhaben, denn man sieht es am blauen Himmel nicht!“, versicherte felsenfest die sechsjährige Paula. Die Kinder, die an der Aktion „Wir warten aufs Christkind“ teilgenommen hatten, wurden von Eltern und Großeltern wieder vom Kinderhaus Dreifaltigkeit abgeholt. Jetzt war Heilig „Abend“ und vor allem die Mädchen und Buben konnten es kaum erwarten, nach Hause zu kommen, denn vielleicht war das Christkind ja schon da.
Artikel: Christina Schmid