125 Jahre Erhebung zur Pfarrei Wittibreut

Martin Eibelsgruber am 25.10.2023

2023 10 15 Wittibreut Pfarreijubilaeum01 Wolfgang Hascher
Am Pfarrheim in Wittibreut begann anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Pfarrei ein langer Festzug durch den Ort. Alle Vereine waren mit Fahnenabordnungen dabei. Auch viele Gläubige schlossen sich dem Umzug an.

Eine fröhliche Feier mit Festzug und feierlichem Gottesdienst

Die Pfar­rei Wit­tib­reut beging am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de ihr 125-jäh­ri­ges Bestehen zunächst mit einem Sekt­emp­fang, der durch den Pfar­rei­aus­schuss am Kir­chen­platz vor­be­rei­tet wor­den war, und dann mit einem fest­li­chen Umzug durch den Ort, an dem alle Ver­ei­ne mit ihren Fah­nen­ab­ord­nun­gen und vie­le Gläu­bi­ge teil­nah­men. Musi­ka­lisch beglei­tet wur­de der Fest­zug von den Wit­tib­reu­ter Musikanten.

Nach dem Umzug begrüß­te Pfar­rer Joa­chim Stein­feld die Gläu­bi­gen in der – zum Anlass pas­send – schön mit vie­len Son­nen­blu­men geschmück­ten und bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Pfarrkirche:

Fei­ern gehört zum Mensch­sein. Des­halb dür­fen wir heu­te mit gro­ßer Freu­de das 125-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der Pfar­rei und gleich­zei­tig den Wei­he­tag die­ses Got­tes­hau­ses feiern.”

Pfarrer Joachim Steinfeld
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Pfarrer Joachim Steinfeld und Ruhestandspfarrer Max Pinzl zelebrierten den festlichen Gottesdienst in der Wittibreuter Pfarrkirche.
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Die Pfarreiausschuss-Vorsitzende Christina Spermann hieß alle Festgäste im Saal des Gasthauses Friedlmeier willkommen. Im Hintergrund ein Teil des „Chor Jonathan“.
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Viele Gespräche ergaben sich beim Mittagsmahl in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Gasthauses Friedlmeier. Hier Bürgermeisterin Christine Moser und Ruhestandspfarrer Max Pinzl in angeregter Unterhaltung.

Der eben­falls in Kon­ze­le­bra­ti­on mit Joa­chim Stein­feld die­sen Fest­got­tes­dienst beglei­ten­de Ruhe­stands­pfar­rer Max Pinzl las aus dem Evan­ge­li­um, dar­an schloss sich die Fest­pre­digt von Dekan Joa­chim Stein­feld an.

In sei­nen Wor­ten nahm der Geist­li­che zunächst Bezug auf die Jah­re um 1898, als in Wit­tib­reut die selbst­stän­di­ge Pfar­rei gegrün­det wur­de: Das war zu einer Zeit, als das Bier noch dun­kel, die Bur­schen schnei­dig, die Hono­ra­tio­ren ein bis­serl vor­nehm und ein bis­serl leger waren – ins­ge­samt war die Welt noch in Ord­nung“, mein­te Joa­chim Stein­feld schmun­zelnd im Hin­blick auf eine Fern­seh­se­rie, die die dama­li­ge Zeit beleuch­te­te. Und er setz­te – nach­denk­li­cher in die heu­ti­ge Zeit hin­ein füh­rend – wei­ter fort: Wir soll­ten die­se Fei­er unter dem Gedan­ken sehen: Dank­bar rück­wärts, mutig vor­wärts, gläu­big auf­wärts‘. Des­halb bli­cken wir auf 125 Jah­re geleb­ten Glau­bens zurück, mit vie­len Men­schen, die zahl­rei­che Auf­ga­ben in der Pfar­rei über­nom­men haben. Dank­bar schau­en wir des­halb zurück, dass Gott uns sol­che Men­schen geschenkt hat, die hier tätig wur­den. Doch jetzt ist die Auf­bruch­stim­mung der dama­li­gen Zeit erlahmt, und so soll­ten wir statt­des­sen mutig vor­wärts schau­en. Unse­re Auf­ga­be heu­te ist es, sicher auch zum einen das Erbe unse­rer Vor­fah­ren zu bewah­ren, aber eben auch gleich­zei­tig neue Wege zu fin­den, wie wir unse­re Pfar­rei für die Zukunft stär­ken kön­nen. Neue Ideen braucht es, wie wir als Pfar­rei heu­te leben, wie wir uns mit unse­ren Cha­ris­men und Talen­ten ein­brin­gen kön­nen, wie wir von einer ver­sorg­ten zu einer selbst­sor­gen­den’ Gemein­de kom­men, von einer Kon­sum­hal­tung zum akti­ven leben­di­gen Mit­ein­an­der und Für­ein­an­der, wie wir Men­schen auf neue Wei­se anspre­chen kön­nen für die grund­le­gen­den Voll­zü­ge des Got­tes­diens­tes, der Ver­kün­di­gung und der Cari­tas. Gelin­gen­de Bei­spie­le für eine selbst­sor­gen­de Gemein­de sind z.B. die Initia­ti­ve Gebets­kreis‘, die kos­me­ti­sche Sanie­rung der Kir­che und des Gna­den­brun­nens, die Kir­chen­chö­re, die Minis­tran­ten. Unse­re Auf­ga­be ist es, eine Kir­che, eine Pfar­rei im Auf­bruch‘ zu sein, zu den ande­ren hin­aus­zu­ge­hen, um in ihnen die Sehn­sucht nach Gott neu zu wecken.“

Und in die Zukunft gerich­tet mein­te er: Lasst uns gläu­big auf­wärts schau­en, denn nicht wir sind die Bot­schaft, son­dern Gott. Die Begeg­nung mit Chris­tus sel­ber ist unser Ziel. Gläu­big auf­schau­en heißt kon­kret, als Pfar­rei zusam­men zukom­men um Got­tes­dienst zu fei­ern, auf Gott ver­trau­en, alles in sei­ne Hän­de legen, sich unter den Segen Got­tes stel­len. Und wir dür­fen dabei einen Teil der Ver­ant­wor­tung an Gott abge­ben, ähn­lich wie es der dama­li­ge Papst Johan­nes ein­mal sag­te: Wenn ich abends geschafft und müde ins Bett gehe, dann sage ich: Herr, ich schla­fe jetzt, denn es ist dei­ne Kir­che.‘ Lasst uns des­halb mutig in die kom­men­de Zeit hineingehen.“

Mit sei­nem Schluss-Segen ver­band der Geist­li­che noch ein­mal den Wunsch um eine wei­te­re glück­li­che und gedeih­li­che Zeit im Leben der Pfarrei.

Abschlie­ßend dank­te Pfar­rer Stein­feld allen, die den Fest­got­tes­dienst mit­ge­stal­tet hat­ten, beson­ders dem Kir­chen­chor mit Sig­rid Mit­te­rer, dem Chor Jona­than mit Rose­ma­rie Zie­g­le­der, Moni­ka Leitl an der Orgel, der Mes­ne­rin und allen, die sich um den Blu­men­schmuck in der Kir­che und um die gan­ze Gestal­tung des Fes­tes bemüht hat­ten und sich in der Pfar­rei lau­fend mit einbringen.

Erich Mit­te­rer über­brach­te dann noch eine gute Nach­richt: Die Pfarr­ge­mein­de hat sich zum Jubi­lä­um selbst ein Geschenk gemacht, weil näm­lich für die geplan­te Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge auf dem Dach des Pfarr­heims die benö­tig­te Sum­me von über 17.000 Euro gesam­melt wer­den konn­te. Die Anla­ge kann des­halb dem­nächst instal­liert wer­den. In die­sem Zusam­men­hang dan­ke ich allen, die sich dafür enga­giert haben.“

Das fei­er­lich into­nier­te Lied Gro­ßer Gott wir loben dich“ been­de­te den Festgottesdienst.

Ein gemein­sa­mes Mit­tag­essen aller Fest­gäs­te im glei­cher­ma­ßen bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Saal des Gast­hau­ses Friedl­mei­er schloss sich dem fei­er­li­chen Got­tes­dienst an. Für die musi­ka­li­sche Beglei­tung sorg­te hier der Chor Jona­than mit Lie­dern, die den fei­er­li­chen Anlass des Tages unter­stri­chen. Die Pfar­rei­aus­schuss-Vor­sit­zen­de Chris­ti­na Sper­mann begrüß­te unter den Fest­gäs­te beson­ders Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­ne Moser, die in einem Gruß­wort auch auf die 125-jäh­ri­ge Geschich­te der Pfar­rei hin­wies: In die­ser Zeit hat­te Pfar­rei viel erlebt, dar­un­ter zwei Welt­krie­ge – und auch jetzt sind wir Zeu­ge von krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Wir ste­hen heu­te auch vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen, eine der größ­ten davon ist der Kli­ma­wan­del. Als gläu­bi­ge Gemein­schaft tra­gen wir in die­sem Zusam­men­hang eine gro­ße Ver­ant­wor­tung. Auch in Bezug auf den Frie­den soll­ten wir in die Zukunft hin­ein ein Zei­chen set­zen, indem wir uns für ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben enga­gie­ren. Las­sen Sie uns alle auf eine bes­se­re Zukunft hin­ar­bei­ten, möge die­se Fei­er Aus­gangs­punkt sein, dass wir uns mehr für Frie­den und für die Umwelt einsetzen.“

Nach dem Mit­tags­mahl dank­te Pfar­rer Joa­chim Stein­feld der Gas­tro­no­mie Zei­ler für die per­fek­te Orga­ni­sa­ti­on des Fest­essens und auch der Fami­lie Friedl­mei­er, dass sie den Saal zur Ver­fü­gung gestellt hat­te. Abschlie­ßend brach­ten Petra Hain­th­a­ler und Fine Feyrer noch einen Sketch zu Gehör, in dem sie eini­ge eigen­ar­ti­ge Fund­stü­cke im Pfarr­heim her­aus­hol­ten und damit in Ver­bin­dung zu brin­gen­de Pfarr­an­ge­hö­ri­ge unter die schmun­zelnd-glos­sie­ren­de Lupe nah­men, was ihnen viel Bei­fall bescher­te. Der Nach­mit­tag klang dann aus in einem fröh­li­chen Bei­sam­men­sein mit vie­len Gesprä­chen der Festgäste.

Arti­kel: Wolf­gang Hascher

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