Impulse zum Evangelium
Ich lese den Text:
- Welches Gefühl kam beim Lesen auf? (Angst, Zuversicht…)
- Welche Bilder sehe ich vor meinem inneren Auge, wenn ich von den Endzeichen lese?
- Was geschieht im Text mit der Natur?
- Wie reagieren im Text die Völker und Menschen darauf?
- Wie sollen sich laut Text die Zuhörer verhalten?
Der Text liest mich:
„Es werden Zeichen sichtbar werden…”
- Welche Begebenheiten machen mich zurzeit bestürzt oder ratlos?
„Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge…”
- Macht mir die Zukunft Angst?
- Kann ich darauf vertrauen, dass am Ende Gott steht?
„… dann richtet euch auf und erhebt euer Haupt….”
Ich richte mich immer wieder bewusst körperlich auf und spüre die Zuversicht, die in mir aufsteigt.
„… dass Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren”
- Was „macht mein Herz schwer“?
- Was lässt mich mein Lebensziel aus den Augen verlieren?
„Wacht und betet allezeit”
- Wo bin ich „wach“, wo merke ich in meinem Leben, dass ich voller Energie bin?
- Nehme ich mir Zeit für das Gebet?
- Kenne ich „Gebete zwischendurch“, eine kurze Kontaktaufnahme mit Gott in meinem Alltag?
Hintergrundinformationen
Advent – Ankunft und Wiederkunft Christi
Die Lesungen der ersten Adventswochen passen wenig in das, was wir gemeinhin mit Advent verbinden – eine gemütliche, staade Zeit, in der wir uns auf die Geburt des Jesukindes in Betlehem vorbereiten.
Das lateinische adventus heißt schlicht „Ankunft“. Gemeint ist dies im doppelten Sinne:
„Die Adventszeit ist einerseits Vorbereitungszeit auf die weihnachtlichen Hochfeste mit ihrem Gedächtnis des ersten Kommens des Gottessohnes zu den Menschen. Andererseits lenkt die Adventszeit zugleich durch dieses Gedenken die Herzen hin zur Erwartung der zweiten Ankunft Christi am Ende der Zeiten. Unter beiden Gesichtspunkten ist die Adventszeit eine Zeit hingebender und freudiger Erwartung.”
Der Advent steht also in einer starken Spannung: zwischen dem Schon (der Geburt im Stall) und Noch-Nicht (der Endzeit) und zwischen der Armut (im Futtertrog) und der Herrlichkeit (des Richters und Weltenherrschers).
Damit bringt der Advent etwas zutiefst Christliches zum Ausdruck: Wir sind schon erlöst durch die Taufe; und doch kennen wir alltägliche Erfahrungen der Not, des Zweifels, der Angst. Wir erfahren Jesus schon, im Gebet, in der Eucharistie, im liebenden Miteinander; und doch können wir ihn noch nicht greifen.
Der Menschensohn
Das hebräische ben adam („Sohn Adams“; aramäisch bar nascha) bezeichnet zunächst einfach den Menschen (als Teil der Menschheit). Es kann auch für jemand oder als Selbstbezeichnung („man“, „ich“) dienen.
Im Neuen Testament spricht Jesus oft von sich als „den Sohn des Menschen“, was vermutlich auch historisch so gewesen sein dürfte.
Eine zusätzliche Bedeutung bekommt der Ausdruck „Menschensohn“ durch die Endzeitvisionen des Propheten Daniel im Alten Testament:
„Da kam mit den Wolken des Himmels / einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten / und wurde vor ihn geführt. / Ihm wurden Herrschaft, / Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen / dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige, / unvergängliche Herrschaft. / Sein Reich geht niemals unter.”
Mit dem Erscheinen des sogenannten Menschensohns beginnt das Ende der Welt. Der Menschensohn richtet die Menschen an Gottes statt. Mit diesem Gericht beginnt das Reich Gottes mit dem Völkerfrieden.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Zusammenstellung und Texte: Martin Eibelsgruber