"Es den Heiligen gleichtun"

Simbach am Inn Pfarrverband am 17.11.2022

2022 11 01 Es den Heiligen gleichtun Allerheiligen 2 1 Allerheiligen 2022 Wittibreut Ulbering Bild 2 Wolfgang Hascher
Kaplan Magnus Pöschl segnete in Wittibreut die Gräber der Verstorbenen und erteilte auch den zahlreichen Angehörigen Gottes Segen.

Allerheiligenfeiern in Wittibreut und Ulbering - Viele Gläubige an den Gräbern

Wittibreut/​Ulbering (wh). Beim Vor­mit­tags-Fest­got­tes­dienst zu Aller­hei­li­gen für die Pfar­rei­en Wit­tib­reut und Ulb­e­ring frag­te Pfarr­vi­kar Pater Bijou zunächst in sei­ner Pre­digt: Sind Sie schon ein­mal einem Hei­li­gen begeg­net?” – Am Bei­spiel eines ein­sa­men Kin­des, das am Grab der Mut­ter trau­er­te, und um das sich dann sofort eine für­sorg­li­che Frau küm­mer­te, zeig­te der Geist­li­che, wie sich ein Mensch lie­bend einem ande­ren Men­schen zuwen­den kann, um zu helfen.

2022 11 01 Es den Heiligen gleichtun Allerheiligen 1 1 Allerheiligen 2022 Wittibreut Ulbering Bild 1 Wolfgang Hascher
Pfarrvikar Pater Biju erinnerte beim Allerheiligen-Gottesdienst in Ulbering daran, dass es Heilige auch durchaus in der jetzigen Zeit geben könne.

Auch frag­te der Geist­li­che wei­ter: Was macht einen Hei­li­gen aus?“ Er gab auch die Ant­wort: Hei­li­ge zei­gen im Leben, was es heißt, die Not der Men­schen an sich her­an­zu­las­sen und zu hel­fen. Hei­li­ge sind Men­schen so wie wir. Gott lässt durch sie die Lie­be in die­se Welt hin­ein strah­len. Den­ken wir zum Bei­spiel an den hei­li­gen Fran­zis­kus oder an Mut­ter Tere­sa. Oft kennt man ihre Namen aller­dings nicht. Das Fest Aller­hei­li­gen erin­nert uns einer­seits an die Hei­li­gen der ver­gan­ge­nen Zeit, es zeigt aber auch, dass sie auch heu­te unter uns sind. Es for­dert uns auf, es ihnen gleich zu tun.“ Der Geist­li­che schloss den Got­tes­dienst mit einem Medi­ta­ti­ons­text über das Licht Got­tes: Wir selbst haben die Kraft, hei­lig zu leben und hei­lig zu sein, wir tra­gen in uns einen Hei­li­gen Kern, denn Gott ist in uns.“

Nach­mit­tags frag­te Kaplan Magnus Pöschl in einem Wort­got­tes­dienst in Wit­tib­reut zunächst: Was trägt uns in der Trau­er um einen Men­schen? Wie gut ist da die Erfah­rung, nicht allein zu sein. Wir sind froh, dass unse­re christ­li­che Kul­tur man­ches für uns bereit­hält, um auch in der Trau­er Trost zu fin­den. Aller­dings wird das Abschied­neh­men immer mehr zur Pri­vat­sa­che. Auch die Coro­na-Pan­de­mie hat dies zusätz­lich geför­dert. Das anony­me Abschied­neh­men birgt die Gefahr, Wich­ti­ges zu ver­nach­läs­si­gen. Denn Soli­da­ri­tät zu erfah­ren und die Mög­lich­keit, in der Trau­er Soli­da­ri­tät den Hin­ter­blie­be­nen zu zei­gen, ist bedeut­sam, gera­de in Zei­ten der Unsi­cher­heit. Da ist es wich­tig, zu wis­sen, dass man nicht allein ist. Las­sen wir unse­re Trau­er­kul­tur nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten. Gott schenkt uns Mut, indem er sagt: Nicht der Tod hat die Macht, son­dern das Leben, das ich euch schen­ke‘. Doch dazu müs­sen wir es auch zulas­sen, dass die­se Wor­te Got­tes uns errei­chen und dass wir durch sie Trost erfah­ren.“ Kaplan Magnus Pöschl las dann noch die Namen der seit dem letz­ten Aller­hei­li­gen­tag Ver­stor­be­nen. Beim anschlie­ßen­den Rund­gang auf dem Fried­hof seg­ne­te er die Grä­ber der Ver­stor­be­nen und die an den Grä­bern trau­ern­den Angehörigen.

In Ulb­e­ring mein­te Pas­to­ral­re­fe­rent Mar­tin Eibels­gru­ber anläss­lich des Wort­got­tes­diens­tes am Aller­hei­li­gen-Nach­mit­tag: Wir sind hier, weil wir dem Leben ver­trau­en, das Gott uns schenkt, und wir wer­den uns bewusst, dass auch unser Leben ein­mal zu Ende geht. Des­halb wol­len wir so leben, dass wir unser Dasein ein­mal gut an Gott zurück­ge­ben kön­nen.“ Und wei­ter: Vie­le Men­schen sind heu­te zusam­men­ge­kom­men, um der Toten zu geden­ken. An die­sem Tag hat auch das Nach­den­ken über unse­re Begrenzt­heit sei­nen Platz. Jeder ver­bin­det etwas Eige­nes mit die­sem Tag. Man­cher denkt über Wer­den und Ver­ge­hen nach und macht sich Gedan­ken über den Sinn des Lebens. Ande­re sind dank­bar, der Ver­stor­be­nen geden­ken zu kön­nen. Da gibt es näm­lich die Erin­ne­rung an Men­schen, die wir ver­mis­sen. Sie sind ein­fach nicht mehr da, obwohl wir sie bräuch­ten. In Ulb­e­ring ent­zün­de­te Mes­ne­rin Andrea Brum­bau­er Ker­zen für die seit letz­tem Novem­ber Ver­stor­be­nen der Pfar­rei, deren Namen Pas­to­ral­re­fe­rent Mar­tin Eibels­gru­ber verlas.

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In Ulbering entzündete Mesnerin Andrea Brumbauer Kerzen für die seit letztem November Verstorbenen der Pfarrei, deren Namen Pastoralreferent Martin Eibelsgruber verlas.

Doch der Tod stellt alles infra­ge, er ist das gro­ße Nein, das gro­ße Ende zu jeder Bezie­hung. Und da wen­den wir uns ande­ren Men­schen zu, genau damit pro­tes­tie­ren wir auch gegen den Tod. Gott lässt kei­nen Men­schen fal­len, der Tod hat dar­über kei­ne Macht. Ich wün­sche Ihnen, dass Sie es immer wie­der spü­ren kön­nen, dass die Lie­be stär­ker ist als der Tod. Wie gut, dass Sie durch ihr Hier-Sein zei­gen, dass der Tod eine Sinn­lo­sig­keit ist, mit der Sie sich nicht abfin­den wol­len. Der Glau­be an Gott schen­ke auch uns Trost und Zuver­sicht.“ In der Ulb­e­rin­ger Kir­che wur­de dann für jeden seit dem letz­ten Aller­hei­li­gen­fest Ver­stor­be­nen eine Ker­ze ent­zün­det. Abschlie­ßend seg­ne­te der Pas­to­ral­re­fe­rent beim Fried­hofs-Rund­gang die Grä­ber und die Ange­hö­ri­gen der Toten.

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