Zur Person
„Man wächst mit seinen Aufgaben”
so lautet ein Lebens- und Arbeitsmotto von Christine Ortmaier. Den Sinn dieses Lebensmottos hat sie, die 1959 in Ulbering geboren und dort auch aufgewachsen ist, schon früh erfahren – vor allem was den Bezug zur Musik betrifft. Denn einerseits hat sie schon in der Schule immer Sing-Rollen bei Theaterstücken zugewiesen bekommen, ein besonderes Ereignis war dann aber anlässlich einer Maiandacht im Jahr 1970: Da stand sie, als Elfjährige, mit anderen Kindern in der Kirche, und die damalige Lehrerin, die auch Chorleiterin war, hat zu den Mädchen gesagt: „Ihr geht jetzt zum Singen da hinauf“. – Mit „hinauf“ war freilich die Chor-Empore gemeint. „Das haben wir als folgsame Kinder dann natürlich gemacht“, so Christine Ortmaier zu diesem Erlebnis, und weiter: „Dort oben standen bereits einige ältere Chormitglieder und wir haben halt mitgesungen.“ So hat es angefangen, und so ist sie deshalb seit damals mit der Kirchenmusik und speziell mit dem Chor-Gesang in Ulbering eng verbunden.
Eine Zäsur hat ihr Kirchenmusik-Engagement allerdings von 1976 – 1979 erfahren, als sie nämlich in Pfarrkirchen die Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte, dort auch im Schwesternheim wohnte und auch an den Wochenenden arbeiten musste. Erst ab 1980 hatte sie dann ihren festen Wohnsitz in Ulbering, hat dort auch 1982 ihren Mann Ludwig geheiratet. Bei regelmäßigen Chorproben war sie stets mit dabei. „Als Max Brummer die Chorleitung übernommen hat, war ich mehr oder weniger seine Stellvertreterin, und wenn er den Chor nicht leiten konnte, habe ich auf seine Anweisung hin das übernommen“, so Christine, und weiter: „Von ihm als meinem Lehrmeister habe ich auch gelernt, wie man beispielsweise die richtigen Lieder passend zum jeweiligen Kirchenfest aussucht.“ – Im Jahr 2016 hat Max Brummer dann aus gesundheitlichen Gründen die Chorleitung offiziell an Christine übergeben. Absolviert hat sie später auch eine Kantoren-Ausbildung bei Stefan Thinnes.
In Ulbering singt immer der Kirchenchor
Als einzigartig und erwähnenswert in Ulbering betrachtet sie die Tatsache, dass in der Kirche immer der Chor singt. „Und wenn es momentan manchmal bloß fünf oder sechs von den insgesamt 20 Chormitgliedern sind“, meint sie, „gerade in der jetzigen Corona-Zeit war aufgrund der Beschränkungen oft die Minimal-Besetzung das Normale, denn wegen der Abstandsregel können nur wenige Leute auf der Chor-Empore stehen.“
Und auf die aktuelle Zeit bezogen meint sie: „Mit den Geistlichen im Pfarrverband gibt es überhaupt keine Probleme, was die Lieder-Wahl betrifft, eventuell diskutieren wir kurz, und schon ist alles geregelt“, schildert sie die derzeit unkomplizierte Vorgehensweise. Auch das Benachrichtigen der Organisten liegt in ihrer Hand.
Christine Ortmaier hatte übrigens schon gefürchtet, dass wegen Corona der Chor ein wenig auseinanderfällt: „Aber alle haben viel Verständnis und sind dabei geblieben“, lobt sie und hofft gleichzeitig, dass diese schwierigen Virus-Zeiten bald endgültig zu Ende gehen. „Eine große Stütze ist für mich auch Resi Steiner als Stellvertreterin“, erwähnt sie dankbar, „wir sind halt wirklich eine sehr gute Chor-Gemeinschaft“.
Junge Talente muss man fördern
Ergänzend zum kirchlichen Leben ist sie sehr froh, dass die ganze Dorfgemeinschaft sehr gut zusammenhält, wenngleich zur Zeit alles recht schwierig ist. Aber unverändert gilt ihr Motto „Man wächst mit seinen Aufgaben“, was sie nicht zuletzt in Bezug auf die junge Generation sieht: „Junge Talente muss man fördern“ – so ist Christine Ortmaier überzeugt und freut sich deshalb auch darüber, dass z.B. die Thalbauer-Dirndln manchmal die musikalische Umrahmung eines Gottesdienstes gestalten: „Denn die Jugend ist unsere Zukunft“, stellt sie fest – und liegt damit natürlich richtig.
Text und Bilder: Wolfgang Hascher
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