Bilder von den Osternachtsfeiern
Familiengottesdienst am Ostermontag in Kirchberg
Erste feierliche Ostervesper in der Erlacher Pfarrkirche
Kirchliches Abendlob am Ostertag und Spenden für die Ukraine
Am späten Nachmittag des Ostersonntages fand erstmals in der Erlacher Pfarrkirche eine Ostervesper statt. Das nach den Pfarrgemeinderatswahlen neu zusammengesetzte Pfarreiteam mit Pfarreisprecherin Sonja Leitner hatte dazu eingeladen. Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche und in Erlach wurde sie von Kaplan Magnus Pöschl, Organistin Monika Leitl, Kantor Quirin Rosenberger und Lektorin Sonja Leitner gestaltet. „O Gott, komm mir zu Hilfe“ wurde zur Eröffnung gesungen und zum Schluss das Marienlob „Freu dich, du Himmelskönigin“. Psalmen wurden gesungen, Fürbitten vorgetragen und das Vater unser gebetet. Es war ein berührendes „Abendgebet“ am Freudentag des Ostersonntages. Zum Schluss spendete Kaplan Magnus Pöschl den Mitfeiernden den Kirchlichen Segen.
Die Erlacher sammelten zugunsten der Ukraine-Hilfe, über 230 Euro kamen alleine an diesem Spätnachmittag zusammen.
Text und Bild: Christina Schmid
Ostern im Pfarrverband
An Ostern, dem höchsten christlichen Fest, feiern die Gläubigen die Auferstehung Jesu Christi. Nach den stillen Tagen der Karwoche war es auch heuer wieder ein frohes Fest mit Gesang und auch die Kirchenglocken und Orgeln erklangen nach der Verstummung am Gründonnerstag wieder königlich. In der Osternacht wurde das Osterfeuer entfacht, daran die Osterkerze entzündet und gesegnet, das Osterwasser, dem das Taufwasser entnommen wird, geweiht. Die Osternacht feierte in der Stadtpfarrkirche St. Marien und in Eggstetten Stadtpfarrer Joachim Steinfeld, in Dreifaltigkeit Pfarrer i. R. Josef Kaiser, in Erlach und Kirchberg fanden die Messen am Ostersonntag um 5.30 Uhr morgens statt. In Erlach feierte diese Kaplan Hubertus Kerscher aus Pocking und in Kirchberg Kaplan Magnus Pöschl. Organisten und Chöre gestalteten die Gottesdienste in der Osternacht, am Ostersonntag und Ostermontag festlich. Bei der Auferstehungsfeier in der Stadtpfarrkirche Sankt Marien überlegte Stadtpfarrer Joachim Steinfeld in seiner Predigt, ob für uns wirklich Ostern im christlichen Sinn geworden sei. „Ist der Stein vor unseren Herzen wirklich weggewälzt worden, so dass uns die Botschaft von der Auferstehung Jesu tatsächlich im Inneren berühren kann. Oder bleiben wir unverändert nur auf diesseits eingestellt, unterdrücken die Sinnfrage des Lebens und lassen uns von oberflächlichen Alltagsströmungen treiben?“, so Steinfeld, der weiter betonte, dass ein österlicher Mensch zu einem Menschen der Hoffnung wird und nannte konkrete Beispiele: Auferstehen aus den vielen kleinen todbringenden Erfahrungen des Alltags und neu beginnen Tag für Tag. Hoffnung schöpfen, nach neuen Wegen suchen, wo alles verfahren scheint, wo die Überforderung im Alltag uns niederdrückt. Mit Mut und Phantasie neu handeln für eine bessere Welt, von innen her mit dem Herzen, mit barmherzigen Augen die Welt und die Menschen sehen und Gott neu erkennen und verstehen lernen. „Wir feiern Ostern, weil etwas Einmaliges in Zeit und Geschichte geschah, weil Jesus auferstanden ist. Wir feiern Ostern, weil wir eine Hoffnung haben, die stärker ist als alle Tode dieser Welt“, sagte er in der Osternacht.
Am Ostersonntagvormittag feierte er in der Dreifaltigkeitskirche den Gottesdienst und hier wandte er sich in der Predigt zunächst an die Mädchen und Buben, die im Anschluss im großen Garten des Kinderhauses zur Ostereiersuche eingeladen waren. In der Predigt fragte er die Kinder nach ihrem Lieblingsbuch. Selbst hatte er eines dabei, nämlich das von einem kleinen und einem großen Hasen handelt und den Titel „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab“ trägt. „Bis zum Mond und wieder zurück haben sie sich lieb. Steht nicht auch über unserer Ostergeschichte die Überschrift „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab“? Wenn ich denke, dass ich am Ende bin, zeigst du mir, lieber Gott, es geht weiter. Ostern ist eine Liebesgeschichte zwischen den Menschen und Gott, die nicht mehr zu überbieten ist“, so Steinfeld.
Im Rahmen der Gottesdienste in der Osternacht und am Ostersonntag nahmen die Geistlichen auch die Speisensegnung vor. Die Gläubigen stellten ihre mitgebrachten Körbchen, bestückt mit gebackenen Osterlämmchen, bunt gefärbten Eiern, Brot, Salz oder Geselchtem, vor die Altäre. „Die Segnung der Speisen bedeutet auch, dass wir das österliche Festmahl mit Jesus zuhause in der Tischgemeinschaft mit Familie und Freunden fortsetzen dürfen“, erklärte der Stadtpfarrer. Die Festtage waren erhellt mit Sonnenschein und blauem Himmel und nach dem Gottesdienst oder beim Spaziergang wünschten sich die Menschen gegenseitig „Frohe Ostern“.
Text: Christina Schmid
"Ostern ist, weil Gott uns liebt."
Feierliche Oster-Gottesdienste Ulbering und Wittibreut - Kirchen waren bestens besucht
Die Feiern zur Osternacht in Ulbering und Wittibreut zeigten, wie sehr die Gläubigen dieses wichtigste Hochfest im Jahreslauf der katholischen Kirche erwarteten, denn die Auferstehungs-Festgottesdienste in den beiden Kirchen waren bestens besucht.
In Ulbering riefen nach alter Tradition die Holz-Ratschen der Ministranten zur einsetzenden Dämmerung des Samstagabend die Menschen zur Kirche, die auch bald ganz gefüllt war. Kaplan Magnus Pöschl entzündete dann am Osterfeuer vor dem Portal der Kirche die Osterkerze und zog mit dem dreimaligen liturgischen Ruf „Lumen Christi“ in die gänzlich durch die heraufziehende Nacht im Dunkel gehaltene Pfarrkirche ein. Es folgte das Entzünden der Kerzen der Gläubigen und das hymnische Osterlob „Exsultet“, das der Geistliche selbst den lauschenden Gläubigen vortrug. Nach den Lesungen zeigte sich die Freude über die Auferstehung Jesu, als sich zum feierlichen „Gloria“ die Kirche erleuchtete und alle Glocken zum Lobpreis des Herrn erklangen.
In seiner Predigt ging der Geistliche auf das Zitat ein „Ostern ist nicht, wenn Frieden ist! Ostern ist, weil Gott uns gezeigt hat: Es gibt Hoffnung mitten im Karfreitag des Lebens!“ Damit solle, so Magnus Pöschl, Bezug genommen werden auf das viele Leid in dieser Welt, in das Gott hineinwirke: „Gott sagt nämlich ‚ich wirke hinein in die dunklen Tage des Lebens.‘ Gott begibt sich nämlich in die dunklen Leidensstunden des Menschen hinein und verbreitet Hoffnung, wie beispielsweise jetzt in der schlimmen Zeit, die die Menschen in der Ukraine ertragen müssen. Dort ist sicher niemand voller Freude auch an Ostern, doch dort feiern viele Priester mit den Gläubigen die Messe, und sei es im Keller. Christus lässt uns nämlich nicht allein, nicht in der Bombennacht und nicht in der Nacht des Todes. Ostern ist also nicht, weil Frieden herrsche, sondern weil Gott uns gezeigt hat, dass es Hoffnung mitten im Geschehen des Karfreitag gibt.“
Kaplan Magnus Pöschl äußerte schließlich auch noch große Freude darüber, dass so viele Menschen den Weg in die Kirche hier in Ulbering gefunden hätten. Er schloss mit den Worten: „Ja, es ist wahr: Christus ist auferstanden.“
Nach der Weihe des Taufwassers mit der Osterkerze erneuerte die Gemeinde das Taufversprechen, und der Geistliche segnete die Gläubigen mit dem geweihten Wasser. Es folgte nach der Eucharistiefeier auch die Segnung der Speisen in den Osterkörbchen. Der Kaplan freute sich zum Abschluss ganz besonders, dass so viele Kinder und junge Leute zu diesem Osternacht-Gottesdienst gekommen waren. Er dankte allen, die diese Messe vorbereitet und mitgestaltet hatten: den Ministranten, der Mesnerin, dem Organisten, den Lektoren und allen, die für den Kirchenschmuck gesorgt hatten. Nicht zuletzt richtete er ein Dankeschön an den Kirchenchor unter Leitung von Christine Ortmaier für die sehr schöne gesangliche Umrahmung des Gottesdienstes. Es folgte eine kleine Agape-Zusammenkunft, die das frühchristliche abendliche Mahl symbolisierte.
Sehr zeitig aufstehen mussten die Gläubigen in Wittibreut, denn die Feier der heiligen Osternacht begann am Sonntag früh um 5.30 Uhr mit dem Entzünden der Osterkerze im Dunkel der Nacht durch Dekan Joachim Steinfeld am Osterfeuer auf dem Pfarrplatz vor der Kirche in Wittibreut. Nach dem folgenden Einzug in die Kirche mit dem im Dunkel des Raumes beeindruckend hoffnungsvoll stimmenden, dreimaligen liturgischen Ruf „Lumen Christi“ wurde in den Lesungen nicht zuletzt auch das Treue-Bekenntnis des Abraham zu Gott verdeutlicht und schließlich die Auferstehung des Herrn sowie die eigentliche Befreiung des Menschen von der Bedrängnis des Todes hervorgehoben. Auch hier lauschten die Gläubigen in der sehr gut gefüllten Kirche dem hymnischen Osterlob des „Exsultet“, vorgetragen durch Sepp Hainthaler. Und mit dem jubelnden „Gloria“, das alle Lichter der Kirche erstrahlen und sämtliche Glocken laut ertönen ließ, wurde die große Freude über die Auferstehung des Herrn verdeutlicht.
In seiner Predigt stellte Joachim Steinfeld zunächst einige Fragen: „Heute feiern wir dieses wunderbare Fest. Aber hat das für uns persönlich einen Sinn? Ist für uns Ostern geworden im wirklich christlichen Sinne oder feiern wir nur den Frühling? Trifft die Osterbotschaft uns wirklich im Herzen? – Viele Menschen richten sich heutzutage an Oberflächlichkeiten aus. Wer aber den wirklichen Sinn unserer Feier erkennt, der muss in dieser materiell orientierten Welt nicht mehr alles haben, weil er weiß, dass ihm mit Christus ohnehin das Beste im Leben begegnet ist. Ein höchst christlicher Mensch wird ein Mensch der Hoffnung, der sich nicht abfindet mit Mittelmäßigkeit oder der Versklavung der Menschen, mit der globalen Gleichgültigkeit. Er ist ein Mensch, dem es nicht egal ist, was mit unserer Umwelt und mit den Ressourcen geschieht, die so ungerecht verteilt sind. Die Osternacht schenkt uns nämlich auch den Mut, die Welt im Sinne Christi mitzugestalten, mit Mut zu handeln für eine bessere Welt. Ostern lädt uns auch ein, uns selber neu zu entdecken und anzunehmen, weil Gott uns liebt.“
Mit den Worten „Wir freuen uns, dass wir heuer Ostern feiern können und dass die Botschaft des Herrn uns Mut gibt, denn das Leben ist stärker als der Tod“ führte Joachim Steinfeld über zur Eucharistiefeier, zur Weihe des Taufwassers und zur Speisensegnung. Mit dem Segen, den er allen Anwesenden spendete, dankte Joachim Steinfeld allen am feierlichen Festgottesdienst beteiligten Gläubigen, vor allem den Ministranten, der Mesnerin und nicht zuletzt dem Chor Jonathan mit Rosemarie Ziegleder, der die Freude, die dem Osterfest zukommt, auch durch entsprechend freudige Liedstücke modernerer Art widerspiegelte. Ein kleines Frühstück im Pfarrheim entließ die Gläubigen schließlich in den Ostersonntag.
Text: Wolfgang Hascher