Simbach (cs). In der Stadtpfarrkirche St. Marien wurde am Vorabend zu Maria Himmelfahrt ein Gottesdienst mit Kräutersegnung gefeiert. In diesem Rahmen hieß es auch Abschied zu nehmen und zwar von Pfarrvikar James Varikuty, der viereinhalb Jahre im Pfarrverband wirkte und nun bald nach Arnstorf wechselt, und von Lukas Mixa, der hier ein Jahr sein Pastoralpraktikum absolvierte und nach Hengersberg geht. Musikalisch gestaltet wurde die Hl. Messe vom Kirchenchor Simbach unter Leitung von Regionalkantor Christian Debald. Zahlreiche Gläubige aus den Pfarreien St. Marien, Dreifaltigkeit, Eggstetten, Erlach, Kirchberg, Ulbering und Wittibreut waren gekommen, um den Gottesdienst mit besonderem Blick auf die Gottesmutter Maria zu feiern und sich von den scheidenden Mitgliedern des Pfarrteams persönlich zu verabschieden. Unter festlichem Orgelklang erfolgte der Einzug von Geistlichkeit, Altardienst, Ministranten und Kreuzträger. „Grüß Gott, liebe Gemeinde“, begrüßte James Varikuty und sagte insbesondere ein herzliches „Grüß Gott“ Bischof Joseph Raja Rao aus seiner indischen Heimatdiözese Vijayawada. Der Pfarrvikar erklärte, dass die Christen mitten im August, wenn die Kräuter in voller Reife stehen, die Aufnahme Mariens in den Himmel feiern. „Meine Freunde in Christi Jesu, der Blick auf die Gottesmutter gibt Hoffnung auch in dieser unserer Zeit mit sich lösenden Fugen auf der Welt. Meine Seele preist die Größe des Herrn, das ist der Lobgesang Mariens. Im Magnifikat führt uns Maria hin zu Gott“, so der Pfarrvikar in seiner Predigt. In Konzelebration mit Stadtpfarrer Joachim Steinfeld und Kaplan Magnus Pöschl feierte er die Eucharistie. „Es gibt Zeiten, in denen es des besonderen Segen Gottes bedarf, in der wir Kraft, Zuspruch, den guten Geist von außen brauchen. Solch eine Zeit ist der Übergang, wenn man Vertrautes, Liebgewonnenes zurücklässt und ein neuer Weg in neue Umgebung, Räumlichkeiten und hin zu neuen Aufgaben führt“, so Pfarrer Joachim Steinfeld. Claudia Pagler, Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates Simbach am Inn, und Pfarreisprecher von St. Marien, Rico Entholzner, blickten abwechselnd auf die Zeiten von James Varikuty und Lukas Mixa in Simbach, Pagler ging auf den Pfarrvikar ein, Entholzner auf Mixa. Sie bedankten sich bei ihnen für ihren kirchlichen Einsatz im Pfarrverband Simbach und beschrieben ihre Persönlichkeiten, den Musikfreund James, der gerne Witze erzählt und den aufgeschlossenen Lukas, der schnell den Draht zu seinen Mitmenschen in Simbach fand. „Wir bedauern, dass wir euch aus unserer Mitte verabschieden müssen, freuen uns aber, dass ihr mit uns ein Stück gegangen seid. Herzliches „Vergelt’s Gott“, sagten Claudia und Pagler und Rico Entholzner und die Gottesdienstbesucher drückten ihren Dank mit Applaus aus. Stadtpfarrer und Dekan Joachim Steinfeld beschrieb James Varikuty als tiefgläubigen, lebensfrohen und den Menschen zugewandten Seelsorger. Als Abschiedsgeschenk gab es für den Geistlichen ein Messgewand, das er bei dieser Feier trug, und einen Limoncello, den er gerne als „Limoschnaps“ nach einem italienischen Mahl wünschte. Wie viele Aufgaben der kontaktfreudige Pfarrpraktikant Lukas Mixa übernommen hat und den Pfarrverband mit neuen Ideen vor allem in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Ministranten bereichert hat, würdigte Steinfeld, überreichte ihm symbolisch ebenfalls ein liturgisches Gewand, das allerdings noch der Größe des jungen Mannes angeglichen werden muss, und als Zeichen für Genuss eine Zigarre. „Ich wünsche euch für eueren neuen Weg Gelassenheit und Gottvertrauen. Wir lassen euch nicht gerne gehen, doch wenn ihr gehen müsst, dann geht mit Gottes Segen“, so der Stadtpfarrer. Merklich war es für James Varikuty ein besonderes Anliegen, sich bei allen Wegbegleitern in Simbach zu bedanken, viele nannte er namentlich. Er wünschte Frieden und stete Hoffnung. Den Menschen aus dem Pfarrverband Simbach sagte er: „Großes Vergelt’s Gott und großes Adieu!“. Kurz und bündig brachte Lukas Mixa ebenso herzlich wie sein Vorredner James seinen Dank zum Ausdruck: „Vergelt’s Gott. Es war ein wunderschönes Jahr in Simbach am Inn!“. Eigentlich wäre seitens der Pfarrei St. Marien anschließend ein Weinabend geplant gewesen. Aufgrund des Trauerfalls um den langjährigen Stadtpfarrer und Dekan Alois Messerer, fand dieser nicht statt. Es gab einen kleinen Stehempfang vor dem Kirchenportal und hier wurde persönlich James und Lukas „Auf Wiedersehen“ gesagt.