Lebensmittelspenden zugunsten Bedürftiger und Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden für die Arnstorfer Tafel „Lebensmittel retten. Menschen helfen“ gesammelt.
Wie kann man bedürftige hiesige Menschen und Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten der Ukraine sinnvoll unterstützen, darüber machte sich das Pfarrgemeinderatsteam von Dreifaltigkeit Gedanken. Pfarrgemeinderätin Rosi Angerer informierte ihre Kolleginnen über die Situation am Ausgabetag der „Arnstorfer Tafel“ jeden Montag im Seniorenzentrum der Stadt. Dass immer mehr Menschen, darunter auch Flüchtlinge, kommen, teilte sie mit und auch dass die Waren oftmals ausgehen, so dass nicht alle bedient werden können. Rosi Angerer ist im Team der Ehrenamtlichen für die Arnstorfer Tafel der Hans-Lindner-Stiftung tätig.
Das Pfarreiteam informierte sich näher über die Stiftung, die einen Beitrag zur Lebensmittelrettung leistet. „Die Tafel sammelt gespendete, verzehrfähige Lebensmittel ein, die ansonsten in der Tonne landen würden. Gleichzeitig sind Millionen von Menschen von Armut betroffen oder bedroht. Um hier ein neues Bewusstsein für Lebensmittgel und Situation der Menschen vor Ort zu schaffen, wurde die Einrichtung der gemeinnützigen Tafel geschaffen“, so auf der Homepage der Stiftung.
„Schaut euch an, wie viele Leute kommen!”
Jeden Montag hat der ehrenamtliche Helferkreis in Simbach um Annegret Burghart alle Hände voll zu tun. Um sich ein Bild über die Situation zu machen, trafen sich Claudia Pagler, Irmi Weißenbichler, Elfriede Schreiner und Christina Schmid mit den Helfenden im Haus am Kreuzweg 4. Es war Vormittag, die meisten Kartons waren noch leer. Dann kamen die Fahrer und los ging es damit, Kisten voller gespendeter Lebensmittel zu schleppen, die Waren zu sortieren, damit dann die Bestückung der für die Ausgabe vorgesehenen Kisten gut bestückt werden konnten.
Dass vor allem Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel gebraucht werden, informierte Annegret Burghart, die sich sehr über die Unterstützung seitens der Kirche freut. Ab 10 Uhr sind die Ehrenamtlichen schon vor Ort, bis alles aufgeräumt ist, zeigt der Uhrzeiger oftmals auf kurz vor 14.30 Uhr. Ab 13 Uhr erfolgt immer die Ausgabe und da gings an diesem Tag wie jeden Montag wieder richtig zur Sache. Eine große Menschenmasse bildete sich vor dem Seniorenzentrum. Die Bedürftigen zeigten ihre Berechtigungsscheine und erhielten daraufhin bunt gefüllte Kisten mit Brot, Obst, Gemüse und weiteren Nahrungsmitteln. Manche teilten mit, dass sie kleine Kinder zu versorgen haben, andere wollten auf Fleisch- und Wurstprodukte verzichten, weitere brauchten Toilettenpapier, das an diesem Tag aber nicht vorhanden war, einige fragten nach Katzennahrung. Nach Möglichkeit erfüllten die Helferinnen die besonderen Wünsche, nicht alles war aber an diesem Ausgabetag im Sortiment. Doch auch Blumen konnten sie verteilen und für die Kleinsten gab es zudem gelbe Quietschentchen. Nach der Ausgabe ging es wieder ans Aufräumen. Dass der Bedarf seit Dasein der Kriegsflüchtlinge sehr gestiegen ist, teilte Annegret Burghart mit.
Pfarreisprecherin von Dreifaltigkeit und Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates Simbach, Claudia Pagler, unterbreitete Stadtpfarrer Joachim Steinfeld den Vorschlag, den Bedürftigen mit Spenden zu helfen. Der Pfarrer war sofort dabei und sagte seine Unterstützung zu, ebenso die Pfarreisprecher im gesamten Pfarrverband Simbach. So ist aus der Anregung von Rosi Angerer, ehrenamtlich engagiert für die Tafel und im Pfarrgemeinderat, ein Pfarrverbandsprojekt entstanden.
Die Spendenaufrufe ergehen in den Kirchen des Pfarrverbandes am kommenden Sonntag. Die Spenden werden am 2. und 3. Juli vor den Gottesdiensten in den Kirchen gesammelt und die Übergabe an das Helferteam der Arnstorfer Tafel im Simbacher Seniorenzentrum erfolgt am 4. Juli. Benötigt werden Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel und Geldspenden, allerdings keine Kleiderspenden.
Text und Bild: Christina Schmid