Der „Gnadenbrunnen“ in der Kapelle bei der Pfarrkirche Wittibreut ist genau der richtige Ort, um mehrere – die Besucher gerade in den Tagen vor Ostern zum Nachdenken anregende – Stationen aus dem Kreuzweg jetzt als „Fastenweg“ dort vorzustellen und zum Verweilen anzuregen. Pastoralreferent Martin Eibelsgruber hat zusammen mit der Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Regina Madl und Gemeindereferentin Petra Hainthaler diese sehr anschaulich mit Bildern, Texttafeln und symbolischen Gegenständen ausgestatteten Nachdenk- und Meditations-Stationen rund um den Gnadenbrunnen geplant und gestaltet.
Da geht es beispielsweise beim Bild „Fußwaschung“ um das Thema „Diener sein, wo kann ich helfen?“, bei der Station „Gefangennahme“ kann man sich fragen, wo man sich gefangen fühlt oder wo man hilflos ist oder beim „Sturz Jesu unter dem Kreuz“ geht es um die Frage, wo man sich aufraffen kann und welche Perspektiven man sieht.
Auch gibt es die Stationen „Ölberg“ mit der Frage, wann man das Gebet als Hilfe benötigt, sowie „Verleugnung“ („Wo bezeuge ich mein Christsein“) und auch beispielsweise „Tod“, an der man als Betrachter darüber nachdenken kann, wo man ausharren sollte.
Insgesamt versetzen die Stationen den Betrachter in die Lage, in sich selbst zu reflektieren und manche Lebensumstände aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Das Ganze mit dem Ziel – ohne dabei aufdringlich zu wirken – durch das damit angeregte Hinterfragen mancher Lebenssituation für sich selber, um neue und aufschlussreiche Betrachtungsweisen zu erkennen.
Um auch für schwierigere Lebenssituationen Positives zu schaffen, lässt sich ein aus Naturstoffen angelegtes Boden-Mandala-Bild selbst mit kleinen Naturelementen weiter ausschmücken. Eigene Lebens-Kümmernisse oder Sorgen kann man auch am großen Kreuz Christi, das in einer Ecke zu sehen ist, mit einem aus kleinen bereitgelegten Ästen selbst gebundenen Kreuz symbolisch ablegen und damit Gott mit der Bitte um Hilfestellung übergeben.
Alles in allem sollen die rund um den Gnadenbrunnen aufgebauten Stationen zum positiv-nachdenklichen Verweilen einladen. Ausgestellt und zugänglich ist dieser kleine “Kreuzweg” tagsüber ab sofort und noch bis zum Karfreitag, sodass sicher jeder Besucher Gelegenheit hat, ruhige Minuten dort für sich selbst zu finden.
Text und Bilder: Wolfgang Hascher